Zeichnung der falkensteiner Kirchen: um 1700, 1731-1859, ab 1869

Aus der Chronik

Gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, geleitet hat. 5. Mose 8,2

1230
wird zum ersten Mal ein Johann „von Valkinstein“ erwähnt. Die Herren von Falkenstein kamen vermutlich aus Mittelfranken und waren von den Vögten von Plauen mit diesem Gebiet belehnt worden, um es urbar zu machen. Auf dem Schlossfelsen bauten sie eine kleine, aber feste Burg mit einem Bergfried. Aus ihrer mittelfränkischen Heimat warben sie Bauernfamilien an, die sie unterhalb der Burg ansiedelten. So entstand sie Siedlung „zum Falkenstein“.
1362
ist hier eine Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ errichtet und am 4. April wurde gemäß einer Urkunde Vogt Heinrichs von Plauen eine Pfarrstelle fundiert. Falkenstein, bisher zur Parochie Plauen gehörend, wurde eine selbständige Kirchgemeinde.
1400
geht Falkenstein in den Besitz der Familie Trützschler über und erhält am 20. Juni 1448 schon das Stadtrecht.
1529
war Falkenstein bereits evangelisch. Die Reformation hatte frühzeitig und ruhig hier ihren Einzug gehalten.
1615
war der erste große Stadtbrand, dem auch jene zuerst gebaute Kirche zum Opfer fiel. Die Glocken schmolzen im Feuer. Man baute die Kirche wieder auf und ließ die Glocken für 20 Gulden in Freiberg neu gießen.
1632
brachten im Dreißigjährigen Krieg Holk'sche Scharen die Pest nach Falkenstein. Im Kirchenspiel, das etwa 1000 Einwohner zählte, starben 190 „peste“.
1641
ließ der „kaiserliche Obrist-Lieutenant Pampeato“ die Stadt zweimal, am 29. März und am 13. April in Brand stecken, weil der Wildschütz (Förster) Hans Säckel einen Kaiserlichen durch einen Schuss verletzt hatte. Kirche, Pfarrhaus, Schloss, 27 Bürgerhäuser und Scheunen und 26 kleinere Häuser gingen in Flammen auf. Als der Krieg vorbei war, war das Städtchen verarmt. Die Kirche wurde, allerdings sehr einfach, wieder aufgebaut. Man benutze das Mauerwerk, das die Brände 1615 und 1641 überstanden hatte.
1683
erhielt die kleine Kirche eine Orgel, die ein Falkensteiner, Tobias Dressel, erbaut hatte. Johann Wolf wurde angestellt, für 26 Gulden im Jahr die Orgel zu „schlagen“. Der Vater des neuen Organisten musste sich verpflichten, etwaigen Schaden, den sein Sohn am Orgelwerk ausrichten könnte, zu ersetzen. So begann die Geschichte der Kirchenmusik in Falkenstein.
1729
war die damalige Kirche in einem so schlechten baulichen Zustand, dass Reparaturen nicht mehr möglich waren. Man entschloss sich, eine neue, größere Kirche zu bauen.
1731
am 3. Advent konnte sie eingeweiht werden. 2866 Taler, 1 Groschen und 8½ Pfennige hat der Bau gekostet.
1858
erhielt Falkenstein seinen jetzigen Friedhof.
1859
war der große Stadtbrand! Am brach das Feuer im Hinterhaus des Fleischers Riedel aus, wo Webermeister Prägler Hochzeit hielt, und griff rasch um sich. Auch die Kirche brannte nieder. Von 370 Gebäuden wurden 170 eingeäschert, 2000 Menschen wurden obdachlos. Man baute den Stadtkern in der heutigen Anlage wieder auf.
1869
am 3. Oktober wurde unser heutiges Gotteshaus nach vierjähriger Bauzeit eingeweiht. Der Lengenfelder Baumeister Uhlig errichtete es nach Plänen des Semperschüler Christian Friedrich Arnold aus Dresden. Es entstand eines der schönsten Gotteshäuser im neugotischen Stil.
1910
wurde das Lutherhaus erbaut.
1933
begann für die Gemeinde eine schwere Zeit. Die Bekennende Gemeinde wurde vom Naziregime verfolgt. Ein Falkensteiner Pfarrer kam ins KZ, andere wurden amtsenthoben. Viele Gemeindeglieder begriffen, dass es gilt, sich zu Jesus Christus zu bekennen, auch wenn man leiden muss.
1945
wurde durch Artilleriebeschuss der Stadt auch die Kirche beschädigt. Mit dem 8. Mai nahm die Schreckenszeit des Kirchenkampfes ein Ende. In der Folgezeit erhielt unsere Gemeinde Zuwachs durch Umsiedler.
1966
erfolgte eine Umgestaltung im Inneren des Gotteshauses, wobei die bisherige Orgelempore entfernt wurde und der bis dahin sehr dunkel gehaltene Innenraum eine helle freundliche Farbe erhielt.
1970
wurde die neue Orgel in Dienst genommen.
1972
wurde der 71,60m hohe Turm eingerüstet und mit Kupferblech eingekleidet. Turmkugel und Kreuz wurden neu hergestellt und vergoldet.
1978
wurde durch die Selbstverbrennung von Pfarrer Günter im Altarraum der Kirche am der Flügelaltar mit den Gemälden von Professor Gonne vernichtet. Nach erneuter Renovierung der Kirche wurde das große Kruzifix am Altar aufgestellt.
Pressemitteilung 2018
1983
begann die Erneuerung des Dachstuhls und des gesamten Kirchendaches.
1997
bis 1999 wurde der Kirchturm saniert und im inneren mit Stahlstäben stabilisiert.
2006
Falkenstein und Grünbach bilden eine Gemeinde und stehen zu Ellefeld in einem Schwesterkirchverhältnis.
Die Gemeinde hat zum jetzigen Zeitpunkt etwas mehr als 3400 Gemeindeglieder.
Ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre. 5. Mose 32, 3