Geistliches Wort im Falkensteiner Anzeiger

In den letzten Wochen hielt viele von uns das Fußballfieber fest im Griff. Mitunter scheint es, als würden einige Fußballfans plötzlich nicht mehr recht unterscheiden können, ob Fußball noch ein Spiel oder eher bitterer Ernst des Lebens ist. Vielleicht kommt das daher, das Spiele wirklich so eine Art Mikrokosmos des Lebens sind. Das heißt, unsere große Welt finden wir irgendwie im Kleinen, im Spiel wieder. Also auch im Fußballspiel. Umgekehrt lassen sich fast alle Personen und Situationen im Fußball auf das Leben übertragen: z.B. kann man nicht immer nur Stürmen, sondern man braucht einen guten Kompromiß zwischen Sturm und Verteidigung. - Dann kommt es beispielsweise darauf an, nicht abseits zu stehen, das würde der ganzen Mannschaft schaden. - Manchmal ist jemand völlig außer sich, weil er gefoult wurde - Und das Wichtigste ist, daß sich alle an die Spielregeln halten, eben wie im richtigen Leben. Wer will schon mit Menschen zu tun haben, die sich nicht an die allgemeinen Regeln halten, oder sie zu ihren Gunsten verändern ohne Rücksicht auf andere. Versuchen Sie doch auch besonders in angespannten Situationen ihre Mitmenschen als Mitspieler anzusehen. Selbst Gegner müssen nicht automatisch Feinde sein.

Übrigens kann man das ganz gut bei Jesus erlernen, der ist immer auf der Suche nach Freunden und Mitspielern (Mitarbeitern).

Eine gute und gesegnete Zeit wünscht Ihnen Pfarrer Konrad Köst

Pfarrer Konrad Köst
Falkensteiner Anzeiger, Juli 2000