Erledigt!

"So, der ist erledigt!" Der Staatsanwalt lehnt sich zurück. Der Pöbel hat sein Spektakel.. Der Mann hängt am Kreuz. Alle sind zufrieden. Und der Vorsitzende Richter wäscht seine Hände in Unschuld. Na ja, die Meinungen über den Mann am "Galgen" klaffen auseinander. Manche sagen, er sei ein Hochstapler hoch zehn. Andere halten in für einen Arzt. "Er hat uns geheilt!", sagen sie. Seine Freunde hätten ihn gern zum König gemacht. "Alles Quatsch! Der Kerl ist ausgeschaltet."

Nein, nicht dass er gefährlich gewesen wäre. Er War eher einer der Gewaltlosen. Deswegen hängten sie ihn ja auch nicht auf. Es blieb einem nur die Spucke weg, wenn er sprach. Zigtausende hörten ihm zu. Die Würdenträger wurden eifersüchtig. Sie fühlten sich auf den Schlips getreten und zogen alle Register. "Geschieht ihm ganz recht! jetzt schweigt er - für immer!"

Zugegeben, beim Prozess ging nicht alles recht zu. Aber dafür übernehmen sie die Verantwortung. Der Mann musste weg. Schluss, aus, basta! Gegen Abend wird gemeldet: "Erledigt!" Der Mann, der zu lang ihre Stimmung verdarb, ist tot. Seine Leiche liegt im Felsengrab und davor ein tonnenschwerer Stein. Soldaten schieben Wache, damit keiner auf dumme Gedanken kommt.

Nicht weit entfernt hocken Leute hinter verschlossenen Türen. Es sind die Freunde des Verstorbenen. Kaum einer spricht. Einige weinen. Leise. Draußen soll keiner was hören. Sie fürchten sich vor der Stasi. Aber die Beamten feiern. Sie sind sich sicher. Die Sache ist endgültig erledigt!

Zwei Tage später bebt morgens die Erde. Ein heller Blitz strahlt vom Himmel. Die Soldaten kippen um. Der riesige Grabstein bewegte sich. Der Tote tritt ans Licht. Er lebt. Auf einmal ist alles anders. Die oberen Zehntausend fallen aus allen Wolken. Hundemüde berufen sie eine Krisensitzung ein. Ein Dementi jagt das andere. Die Wächter bekommen Schmiergeld. Sie erzählen, seine Anhänger hätten die Leiche gestohlen. Die Version macht die Runde. Sie gaukeln allen vor, der Mann am Kreuz sein immer noch erledigt. In Wirklichkeit Wissen die Lügner genau: WIR sind erledigt! jetzt hat ER das Sagen.

Seine Freunde sind mindestens genauso erstaunt. "Er lebt. Er ist nicht tot!" Mit dieser guten Nachricht ziehen sie in die Welt. Ihre Nachfolger erreichen auch irgendwann Deutschland ...

Mit diesem Amtsblatt erreicht diese Nachricht nun auch Sie. Jesus Christus ist Gottes Sohn. Er zeigte den Menschen vor zweitausend Jahren den Weg in den Himmel. Nur er kennt diesen Weg, weil er einst von dort auf die Erde gekommen ist. Wer diesen einen Weg missachtet, der ist erledigt. Männer und Frauen, die Jesus ablehnen, werden nicht mit im Reich Gottes dabei sein. Die andere Alternative zum Himmel bezeichnet die Bibel als "Hölle". Etwas Schlimmeres gibt es nicht.

Wie, Sie haben nichts gegen Jesus? Ihre Weste ist rein, sagen Sie? Vorsicht: Schon der kleinste Ausrutscher, das kleinste Vergehen unsererseits den Anordnungen Gottes gegenüber brachte Jesus ans Kreuz. So schlimm sieht und beurteilt Gott unser Fehlverhalten. Wir sind kein bisschen besser als die ehrenwerte Gesellschaft von damals. Denn was kommt im Laufe eines Lebens nicht alles zusammen: Fehltritte, Betrügereien, Lügen, Seitensprünge und Halbwahrheiten... - Das spricht uns schuldig. Deshalb sind wir erledigt!

Aber weil Jesus Christus lebt, ändert sich alles, jedenfalls für die, die ihre Situation vor ihm erkennen, sie zugeben und ihn um Vergebung bitten. Dann ist die Sache mit der Sünde für alle Zeiten erledigt. Jesus wird, dann nie wieder über das reden, was Sie falsch gemacht haben. Dann werden Sie ihm unendlich dankbar sein.

Jesus ist auferstanden. Er lebt. Und er will mit ihnen zu tun haben.

Pfarrer Volkmar Körner
Falkensteiner Anzeiger, 30.04.2001