Zieht den neuen Menschen an

Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Epheser 4, 24

Was zieht man bloß heute wieder an? Wer hätte sich diese Frage nicht schon gestellt? Schließlich will jeder Mensch sich so in der Öffentlichkeit darstellen, dass er mit seinem Aussehen angenommen wird und sich selbst dabei wohl fühlt. Nur hat das ganze einen Haken: was "in" ist, bestimmt die Mode. Und darum gibt es einen ständigen Wechsel in dem, was anzuziehen ist. Nun ja, das wird sich wohl kaum ändern lassen.

Aber lassen wir uns auch in unserem Denken und Verhalten davon bestimmen, was gerade "in" ist? Lassen wir uns von den Medien, von der Gesellschaft, von den Parteien oder was weiß ich nicht alles vorschreiben, wie wir und was wir zu denken haben? Werden unsere Moralvorstellungen und die menschlichen Werte ständig verändert und gewechselt wie die Kleidung? Der Mensch ist schlimm dran, der sich keine Meinung bildet und ständig seine Anschauungen wechselt wie ein Hemd. Er wird weder ernst genommen noch kann er sich selbst wohl fühlen.

Nur leider, diese Gefahr gibt es auch für den Christen, dass er seine eigentliche Bestimmung vergisst. Deshalb dieses Wort für den Monat April als Mahnung und Ermutigung.

Zwei Aufforderungen werden uns damit auf den Weg gegeben: 1. Passt euch nicht einfach wieder an! Und 2. Handelt, wie es sich für einen Nachfolger Jesu gehört!

Es gibt sie in unserer Umgebung: Menschen, die sich für den Glauben an Jesus Christus entschieden haben. Das bedeutet, sie haben irgendwann in ihrem Leben gemerkt, dass gelingendes Leben nur möglich ist, wo es von Gott her geführt wird, wo das Leben in seinem Denken und Handeln von Gott her bestimmt wird. Doch es war einst in Ephesus der Fall und es geschieht immer wieder, dass der Einfluss der Umwelt dieses Denken immer mehr in den Hintergrund drängt und so eine Anpassung geschieht, die den Christen schließlich nicht mehr erkennbar sein lässt. Den neuen Menschen anziehen, heißt darum nichts anderes, als sich wieder bewusst zu werden: ich bin ein Christ, ich gehöre in meinem Denken und Handeln meinem Gott und will in der Nachfolge Jesu stehen. Daraus resultiert das andere: in klarer Verbindlichkeit die Liebe zu Gott und den Menschen zu leben. Die Hinwendung zu Gott und Christus hat Konsequenzen für die persönliche Lebenspraxis und das Handeln im Alltag. Glaube wird sichtbar. Er wird sichtbar in einem Leben, das sich am Handeln Jesu Christi und der Gerechtigkeit Gottes ausrichtet. Dazu ermuntert uns dieses Wort. Und es ist eine wunderbare Erfahrung: In diesem Kleid wird sich jeder wohl fühlen.

Pastor Volker Schädlich