Chamäleon

Stellt euch nicht dieser Welt gleich,
sondern ändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes,
damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist.

Römer 12, 2

Schon seit meiner Kindheit sind mir Bilder und Berichte von einem besonders interessanten Tier bekannt. Es gehört zu den Echsen und kann bis zu 30 cm lang werden. Eine Eigenschaft macht dieses Tier besonders bekannt sein ausgeprägtes Farbwechselvermögen. Nun haben wir es bestimmt scheu erraten! Es geht um das Chamäleon. in erstaunlicher Weise passt es sich farblich sehr schnell seiner Umgebung an. Aktive Farbanpassung nennt man diese Eigenschaft in der Fachsprache. Für Tiere ist das ein Schutz und dient zur Tarnung. Der Schöpfer hat seine Werke mit vielen interessanten Überraschungen ausgestattet!

Was im Tierreich nützlich erscheint, könnte für uns Christen zum Schaden werden. Nicht Anpassung an jeden Trend dieser Welt sondern Orientierung an Gottes Willen und Maßstab ist gefragt. Und wo finden wir diesen Maßstab Gottes? Wo erfahren wir in der Meinungsvielfalt unserer Tage Gottes Willen? In jenem alten Buch, welches in diesem Jahr - dem Jahr der Bibel wieder neu in unser Volk hineingetragen werden soll. Wäre das nicht auch ein Beitrag zum Jahr der Bibel, wenn wir statt Anpassung an manche Fehlentwicklungen in unseren Tagen, am Wort Gottes und seinen guten Ordnungen festhalten?

Nicht anpassen, das heißt heute oft nur die normalsten Ding, tun, die sich in Ethik und Gesetzgebung seit biblischen Zeiten bewährt haben. Das könnte heißen, den Schutz und die Geborgenheit der Ehe zu wählen, statt mir unverbindlich zusammenzuleben. Es könnte bedeuten, Treue, Ehrlichkeit, Fleiß, Achtung, Nächstenliebe, nicht als Relikt vergangener Zeit anzusehen, sondern als Maxime fürs Leben.

Nicht anpassen, im Sinne unseres Monatsspruchs, heißt vor allem, sich nicht vom Unglauben und der Diesseitsgesinnung unserer Spaßgesellschaft anstecken zu lassen. Ich denke dabei an ein Wort von Johannes Calvin: pas ist allezeit der Welt Sinn, dass matt sich uni den Himmel nicht kümmert Lind auf der Erde, wo alles vergänglich ist, Unsterblichkeit sticht."

Nein, diesem Sinn und Trugschluss der Welt wollen wir nicht unterliegen.. Wir wollen aber im Hören auf Gottes Wort unser Denken korrigieren lassen. So wird uns in einem Leben mit dem Herrn Jesus Christus immer mehr aufgehen - dass Gottes Wille das beste Lebensprogramm für uns ist.

Der Monatsspruch ein Wort an die damaligen Christen in der Welthauptstadt Rom, ist doch auch für uns heute noch ganz aktuell!

Werner Oberlein
Falkensteiner Anzeiger, 27.03.2003