Gottes Wille
Jesus Christus spricht:
"Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter."
Liebe Leserinnen und Leser! Dieser Sommer ist für viele von uns Sportfreunden angefüllt mit einer Fülle sportlicher Großereignisse, die es in sich haben. Es wird wohl kaum jemanden geben, der davon gänzlich unberührt bleibt. So darf ich auch hoffen, dass Sie auch alle jenes Phänomen kennen, das ich zu Beginn dieses geistlichen Wortes als Einleitung nehmen möchte, zumal es gar nicht nur im Bereich des Sports zu finden ist: Es ist mir schon lange aufgefallen, dass es unter Sportlern sehr unterschiedliche Charaktere gibt. Ein bisschen vereinfacht könnte man es so benennen: Von den einen hört man vor dem Wettkampf sehr viel, sie sind, wie man so sagt, in den Medien präsent, können sich dort ausgezeichnet darstellen, werden als Favoriten gehandelt und mit Vorschusslorbeeren bedacht, beim eigentlichen Wettkampf jedoch bemerkt man sie dann kaum noch, es ist eine einzige Enttäuschung. Von den anderen hört man vor dem Sportereignis kaum etwas, dann aber tauchen sie beim Wettkampf plötzlich wie Phönix aus der Asche auf und räumen die Medaillen nur so ab oder sie bringen wenigsten eine Leistung, die niemand so recht von ihnen erwartet hätte und die unsere Hochachtung herausfordert.
Wie gesagt, dieses Phänomen gibt es beileibe nicht nur im Sport, sondern in vielen anderen Lebensbereichen, leider auch im Bereich des Glaubens. Jesus hat das schon lange durchschaut und er weist uns in dem obigen Monatsspruch deutlich darauf hin, dass es nicht ausreicht, getauft zu sein, einer Kirche oder christlichen Gemeinschaft anzugehören, womöglich seine Kirchensteuer zu zahlen oder regelmäßig am Gottesdienst teilzunehmen, denn dass könnten ganz äußerliche Handlungen sein, bei denen ein Mensch seinen Eigennutz sucht.
Wer aber zu Jesus Christus gehören will, muss sich zuerst einmal auf das Wagnis des Glaubens einlassen, und das bedeutet, dass er oder sie das eigene Leben im wahrsten Sinne des Wortes von Gottes Willen durchkreuzen lassen muss. Anders ausgedrückt, der eigene Wille, die eigene Lebensplanung, die Ziele und Wege werden mit dem Willen Gottes verglichen, letztlich ihm untergeordnet. Das gelingt aber nur in einer lebendigen Beziehung mit Gott, in der der Glaubende wirklich erkennt und begreift, dass der Wille Gottes keine Sklaverei für uns bedeutet, sondern dass er ganz auf das Wohl der Welt und der Menschen orientiert ist und dass man damit auch persönlich an Lebensqualität gewinnt. Selbstverständlich wird so ein Christ zum Gottesdienst gehen, seine Kirchensteuer zahlen usw., aber sein Tun wird glaubhaft, weil es von Innen her mit seinem Glauben in Einklang steht. Dagegen erkennen die Menschen sehr schnell, wenn es bei jemandem eine Diskrepanz zwischen einer nur äußerlichen Glauhenszugehörigkeit gibt, die aber nicht mit dem alltäglichen Handeln dieses Menschen im Einklang steht. Da wir aber als Christen eine Gemeinsamkeit mit den Sportlern haben, nämlich wir sind alles Menschen, und das heißt, wir sind fehlbar, bleibt uns die Aussage Jesu vor allem als eine Lebensaufgabe erhalten, der es sich immer wieder zu stellen gilt. Zum Glück gibt es dazu noch Gottes Gnade und Barmherzigkeit.
Davon immer genug, wünscht Ihnen Ihr