Gute Zeiten - Schlechte Zeiten

Wahrschein hat jeder von Ihnen, lieber Leser, beides schon erlebt: Gute Zeiten, in denen die Freude und das Wohlsein vorherrschend waren, aber genauso schlechte Zeiten, in denen Trauer, Schmerz und Verlust prägend waren.

Die Bibel, das wohl realistischste Buch auf der Erde, macht das sehr anschaulich deutlich, dass wir es auch als Christen mit beiden zu tun haben. Der Bibelvers für den Monat August zeigt uns, wie wir mit den beiden Seiten unseres Lebens umgehen können und uns zum Besten wohl auch sollen.

Ich glaube, hilf meinem Unglauben!

Markus 9, 24

Wer es gelernt hat, mit diesen beiden Seiten des Lebens, umzugehen, gehört zu den glücklichsten Menschen der Erde. Und wie gehen wir richtig damit um? Wenn wir die guten und schlechten Zeiten mit Gott in Beziehung bringen.

Gute Zeiten:

Die Bibel, - also Gott als unser Schöpfer, Retter und Liebhaber, - weist uns an ganz vielen Stellen darauf hin, dass wir für all das Gute, was wir erleben, Gott danken sollen, dass das Lob Gottes darüber immer wieder neu angestimmt werden soll. Das Lob Gottes ist, wer verstanden hat, wie gut wir bei Gott dran sind, das Köstlichste, was wir Menschen auf dieser Erde tun können. "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat!" So heißt es deshalb mehrfach in der Bibel. Dankbar sein Gott gegenüber für das Gute ist auf der einen Seite Gehorsam und auf der anderen Seite der Kanal für Gottes neue Segnungen. Leider tun sich viele Menschen mit dem Dank und den Lob Gott gegenüber schon sehr schwer. Die große Unzufriedenheit auch und besonders in unserer Zeit und in unserem Land ist deshalb nur die logische Konsequenz daraus.

Schlechte Zeiten:

Wie gehen wir aber nun mit den "schlechten Zeiten" um? Hier tun wir uns im Normalfall noch viel schwerer, als in guten Zeiten Gott zu loben. Da wird uns im Zusammenhang des Monatsspruches ein Mann vorgestellt, der sehr Schweres zu ertragen hat. Sein Sohn ist von Kindheit an stumm und psychisch belastet. Die Familie hat sehr viel Schlimmes mit ihrem Sohn erleben müssen. Nun hat dieser Vater von Jesus gehört. Kaum etwas Besseres konnte dem Vater widerfahren. Denn nun bringt er seine Situation mit Jesus in Verbindung. Er geht mit seinem kranken Sohn hin zu Jesus. Ich weiß nicht, ob das seine erste Begegnung mit Jesus war, aber es war die entscheidendste. Jesus sagt diesem Mann etwas ungeheuer Wichtiges: "Alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt!" Und dann schrie dieser Mann: "Ich glaube, hilf meinem Unglauben!" Und hier sind wir an dem Punkt, wie wir mit Schwerem in unserem Leben umgehen. Das erste ist der deutliche Weg hin zu Jesus. Das zweite ist das ehrliche Herausschreien meiner Not. Und was war die tiefste Not dieses Mannes? Es war sein Unglauben. "Wer soll uns schon helfen?" Wer weiß, was sie alles angestellt haben, um ihrem Sohn helfen zu wollen.

Die ganz oft gemachte Erfahrung ist, dass Menschen, die es nicht gelernt haben, in guten Zeiten Gott zu loben, es auch nicht fertig bringen, in schweren Zeiten vor Gott ehrlich zu sein.

Ich wünsche allen Lesern für den Monat August, dass Sie als erstes damit anfangen, Gott zu danken, ihn zu loben über all den guten Dingen in Ihrem Leben. Und als Zweites wünsche ich allen, zum einen ehrlich vor Gott zu sein und zum anderen ihm dann alles zuzutrauen. Wie die Geschichte ausgeht, können Sie im Neuen Testament in Markus 9 nachlesen.

Pfarrer Volkmar Körner
Falkensteiner Anzeiger, 29.07.2004