Er ist der lebendige Gott
Er ist der lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter; seine Herrschaft hat kein Ende.
Ein starkes Gottesbekenntnis! Das darf man nicht einfach überlesen. Dabei hatte der Mann, der es aussprach, lange Zeit mit Gott gar nichts im Sinn. Er lebte im Gebiet des heutigen Irak. Es war Darius, ein heidnischer Herrscher in Babylonien, im 6. Jahrhundert v. Chr. Erst durch ein schlimmes und zugleich froh machendes Ereignis kam er zu diesem Bekenntnis.
Es ging um seinen treuesten Minister, namens Daniel. Nie ließ dieser sich etwas zu Schulden kommen. Geradlinigkeit und Verlässlichkeit waren seine Markenzeichen. Als eines Tages durch Intrigen und Gehässigkeiten ein Gesetz im Land eingeführt wurde, das die freie Ausübung des Glaubens erheblich einschränkte, traf das den geschätzten Minister des Königs Darius an der empfindlichsten Stelle. Er, Daniel, der Jahrzehnte mit Gott gelebt hatte, vielfach seine Hilfe erfahren hatte, sollte jetzt diesen Gott verleugnen?
Jetzt im Alter sollte er ablassen von seiner Gewohnheit des täglichen Gebetes, dieser wertvollen Zwiesprache mit seinem Gott? Sich vielleicht heimlich verkriechen mit seinem Glauben? Nein und nochmals nein! Lieber wollte er den Löwen vorgeworfen werden, wie es als Strafe den Übertretern des neuen Gesetzes angedroht war.
Die Dinge nahmen ihren schrecklichen Lauf. Selbst König Darius konnte die Vollstreckung des furchtbaren Urteils nicht aufhalten, so gerne er es auch getan hätte. Er konnte ihm nur noch wünschen, dass der Gott, dem Daniel so treu diente, ihn auch bewahren möge. Ob der König mit dieser Möglichkeit wohl ernsthaft gerechnet hat? Die Götzen, denen man im babylonischen Reich diente, konnten es jedenfalls nicht!
Das scheinbar Unmögliche geschieht. Unbeschadet verbringt Daniel eine Nacht in dieser gefährlichen Gesellschaft. Er kann es nur so erklären: "Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat..."
Das verschlägt dem König Darius nicht etwa die Stimme, nein, es bringt ihn erst recht zum reden. Das muss in seinem ganzen Reich bekannt werden!
Schon hören wir von ihm: "Hiermit ordne ich an, in meinem ganzen Reich, dem Gott Daniels Ehrfurcht zu erweisen. Denn er ist der lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter; seine Herrschaft hat kein Ende."
Eine alte Geschichte? - Ja. Aber nach wie vor ein lebendiger und ewiger Gott! Daniels Gott lebt heute noch! Kein königlicher Befehl und keine demokratische Gesetzgebung zwingt uns heute, diesen Gott zu ehren. Er ist aber noch der gleichen Ehre würdig, wie damals.
Man kann auch heute noch zu ihm beten und mit ihm leben, wie es damals Daniel tat. Nicht immer gibt es dabei so spektakuläre Errettungen. Aber das Wunder, dass aus Menschen wie Darius, die zunächst nichts mit Gott im Sinn haben, Menschen des Glaubens werden, das gibt es auch heute noch. Dazu sind wir sogar ausdrücklich eingeladen.
So sagt uns Gott in seinem Wort:
Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde. Denn ich bin Gott und keiner sonst.
Jesaja 45,22