Es geht um Gottes Ehre!

Jesus Christus spricht: Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Matthäus 5, 16

Mehr Schein als Sein! Bestimmt haben wir diesen Satz schon gehört. Der Satz beschreibt Menschen, die sich immer ins rechte Licht rücken. Leute, die sich gut „verkaufen“ in der Öffentlichkeit. Man liebt es, bei Fernsehsendungen zu spenden, wenn anschließend Namen und Spendenbetrag über den Bildschirm flimmern. Guten Eindruck machen ist wichtiger als Gutes tun, heißt die Lebensmaxime.

Man könnte unseren Monatsspruch bei flüchtigem Lesen mit solchen Gedanken in Verbindung bringen. Da hätten wir ihn aber völlig falsch verstanden. In der gleichen Predigt – es ist die Bergpredigt, in der wir diesen Spruch finden – sagt Jesus nur wenig später: „Habt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden...“

Es geht in unserem Monatsspruch nicht um unsere Ehre, nicht um unser Ansehen. Gott soll geehrt werden. Hier sind Menschen angesprochen, die dem Herrn Jesus nachfolgen. – Es gab sie damals, und es gibt sie auch heute noch! – Sie haben die Lebens verändernde Kraft Jesu erlebt. Sie haben erfahren, welch eine ordnende Wirkung Gottes Wort im Leben eines Menschen hat. Das konnte man damals erleben und genau so auch heute noch. Jesus Christus ist nicht nur eine große Person der Geschichte, sondern er ist der Lebendige und Auferstandene. Menschen, die das erfahren haben, sollen das auch in Wort und Leben zum Ausdruck bringen. Das ehrt Gott! Er hat ja das Leben seiner Leute verändert. Hat eine neue Sinngebung, neues Licht und eine neue Kraft geschenkt.

Da denke ich an eine Physiotherapeutin. Sie ist Christ und war von Gedanken zum Monatsspruch für Juli 2007 Juni 2004 bis Februar 2007 im Missionsdienst in Nepal. Bei ihrem Abschied und der Rückkehr nach Deutschland schrieb man ihr folgende Sätze: „Du hast Aussätzige (aus der Gesellschaft verdrängte Personen) ins Zentrum gesetzt, ihnen Wert und Anerkennung vermittelt ... Deine Haltung, Deine Begegnungen mit Menschen, Dein Enthusiasmus für Land und Leute sprechen eine deutliche Sprache. Und dazu das Echo von Menschen aus Deinem Umfeld!... Dhanjabat – Danke! Wir danken Deinen Eltern für das Dichfreigeben, Gott und Dir für Deinen starken Einsatz und auch Deiner sendenden Gemeinde ... Als Resultat ein Wort: Jay Masi! Jesus sei gelobt!“ (Offene Türen 3/2007)

Auch jener Mann in einer Justizvollzugsanstalt in Sachsen steht mir vor Augen. Wir hatten als „Gideongruppe Falkenstein“ (Internationaler Gideonbund verteilt in Hotels, Krankenhäusern, Schulen u.s.w. kostenlos Bibeln) für die Leute, die dort hinter Gittern saßen kleine Weihnachtspäckchen gepackt. In jedes dieser Päckchen legten wir auch eine Bibel. Nach Weihnachten erhielten wir von einem Familienvater, der dort in Haft war, einen Brief. Er war beeindruckt von Gottes Wort in diesem Buch. Nun schrieb er uns die Adresse seines Sohnes mit der Bitte, auch ihm eine solche Bibel zu schicken. Als Begründung schrieb er: „Damit mein Sohn nicht auch an den Platz kommt, an dem ich heute bin!“

Ja, Gottes erneuernde Kraft wirkt in Menschen, die ihr Leben dem Sohn Gottes, Jesus Christus, anvertrauen. Es ehrt Gott, wenn das auch gesehen wird! Für manchen wird solches Sehen auch zur Einladung: „Probier es doch auch mit diesem Jesus!“

Werner Oberlein
Falkensteiner Anzeiger, 28.06.2007