Laudatio Gottes

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn!

Psalm 113, 3

Bei der Verleihung des "Bambi", der "Goldenen Kamera" oder gar des "Nobelpreises" wird eine Laudatio gehalten; eine Rede, in der die Leistungen und Verdienste des Preisträgers in gebührender Weise gewürdigt werden.

Wenn einer - dann hat Gott solch eine Laudatio verdient, ein Himmel und Erde umspannendes Lob. Denn Gott ist kein verschwommenes Etwas. Gott hat einen Namen. Er gibt sich zu erkennen. Er lässt uns wissen, wie er zu uns steht, was er uns zugute getan hat, wie er sich an uns und für uns hingibt. Gottes Name umfasst die Geschichte seiner Liebe und Treue zu uns. Sein Name ist wie ein weiter Horizont, in den alles einbezogen ist - diese große Welt und mein kleines Leben. Gottes Name hat "Hand und Fuß" bekommen, ist Fleisch und Blut geworden. Jesus - Gottes unverwechselbarer Name, der einmal in aller Munde sein wird, dass sie ihn als Herrn bekennen, nicht als Vergewaltige, sondern als von seiner Liebe Überwältigte. In diesen großen Chor dürfen wir jetzt schon einstimmen: "Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang".

1) Vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Der erste Gedanke des Tages: Gott, du bist da. Dieser Tag kommt aus deiner Hand. Ich will ihn mit dir leben. Der letzte Gedanke vor dem Einschlafen: Gott, dir bringe ich meinen Tag zurück. Du weißt alles, was darin war. Ich lege es in deine Hände. Umhülle mich mit deinem Frieden. Alle Stunden des Tages, die frohen und die guten, aber auch die traurigen und dunklen, die einsamen und die gemeinsamen - unter Gottes Augen leben, ihm zur Freude: Gott, du bist "mein bestes Stück"; gut, dass es dich gibt! Gott, ich lobe dich.

2) Vom Anfang bis zum Ende meines Lebens Die Sonnenbahn wird zum Bild für meinen Lebensweg. Vom ersten bis zum letzten Atemzug, "von Mutterleib und Kindesbeinen an" bis ins Alter, wenn die Augen dunkel und die Schritte langsamer werden: Gottes Lob - der rote Faden meines Lebens. Es strahlt etwas aus von der Freiheit, Freude und Hoffnung eines Christenmenschen. Mein Lebensweg ist zuletzt "Heimweg". "Abschiednehmen" geschieht im Lichte der Heimat, die auf mich wartet. Gott, ich lobe dich.

3) Vom Osten bis zum Westen - vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang Von Afrika bis Grönland, in den Kathedralen der Weltstädte wie in den Buschkirchen Neuguineas, in vielen Sprachen und Dialekten erklingt das Lob Gottes. Es umfasst alle Zeiten und Zonen und mündet einmal ein in den nie mehr endenden Lobpreis der unausdenkbar herrlichen Freude an unserem Gott, der alles in allem sein wird. Gott, ich lobe dich.

Werden oder bleiben Sie ein "fröhlicher Lobsänger Gottes" in seiner großen Gemeinde! Singen Sie mit:

"Vom Morgen bis zum Abend, von Sonnenauf- bis -untergang, bei Tag und Nacht, mein Leben lang, sei Gott, der Herr, gelobt!"

Pfarrer i. R. Ronald Sporn,
Neustadt
Falkensteiner Anzeiger, 26.07.2007