Kinder - eine Gabe Gottes

Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.

Psalm 127, 3

Wie recht hatte Martin Luther mit dem Satz: „Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt.“ Wie viel Schönheit, welch ein Reiz, liegen in einem kleinen Kind! Wir sprechen von Mutterglück. – Gleichzeitig wissen wir um den Schmerz von manchen kinderlosen Ehepaaren. Der Monatsspruch macht Mut, auch diese Sorgen im Gebet in Gottes Hände zu legen. Es gibt biblische Beispiele und auch Zeugnisse aus unserer Zeit, wie Gott solche Gebete erhört hat.

Kinder sind ein Geschenk Gottes. Im natürlichen Leben ehrt und erfreut man einen Geber, durch rechten Umgang mit dem Geschenk. Gott vertraut uns mit unseren Kindern Leben an. Ein unschätzbarer Wert wird uns damit übergeben. Wohl den Eheleuten und Familien, wo man in Liebe und Sorgfalt mit diesem Geschenk umgeht! Dabei wollen wir auch bedenken, dass es nur eine Leihgabe ist. Es wäre zum Schaden, wenn wir unsere Kinder im späteren Leben festhalten wollten. Darum gilt es das Jetzt und Heute zu nützen, wenn die Kinder noch bei uns sind. Die Kindheit ist prägend für ein Menschenleben. In dieser Zeit sollten wir den Kindern Werte vermitteln. Am eindrücklichsten geschieht das durch unser eigenes Leben und Vorbild. Wie gut, wenn Kinder in ihrem Elternhaus die biblischen Geschichten – Gottes Wort – kennen lernen. Es ist ein Reichtum, wenn Kinder von der Fürbitte der Großeltern und dem Gebet der Eltern getragen werden. Schon bald werden sie selbst die ersten Kindergebete stammeln und schließlich selbst beten lernen. Sie sollen doch den Herrn Jesus Christus kennen lernen, der gesagt hat: „Lasst die Kinder zu mir kommen.“ Wie gut, wenn Menschen nicht erst in schweren, ausweglosen Lebenssituationen zu Gott finden, sondern schon durch eine frohe Kindheit in einem christlichen Elternhaus.

Kinder – eine Gabe Gottes, ein Geschenk. Ja, das sind Kinder wirklich. Wie beleidigen wir schon einen Menschen, wenn wir sein Geschenk ablehnen oder sogar wegwerfen! Gerade das geschieht heute so oft mit Gottes Geschenk und Gabe, mit Kindern. Immer wieder werden wir durch schockierende Meldungen aus den Medien aufgeschreckt – tote Babys in der Kühltruhe, in Blumenkästen, oder buchstäblich weggeworfene Kinder. Auch die veröffentlichten Zahlen über Abtreibungen machen uns traurig. Im Jahr 2007 wurden dem Statistischen Bundesamt in Deutschland 117000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Gleichzeitig lesen wir in den Zeitungen Schlagzeilen wie: „Deutschland wird immer älter“ oder „Die Zahl der Einwohner in Deutschland wird bis 2040 von derzeit 82 auf 72 Millionen zurückgehen“. In China wird sogar seit dem Ende der 1970er Jahre eine Ein-Kind-Regelung vollzogen, um das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Nach dem verheerenden Erdbeben im Mai dieses Jahres im dortigen Land, konnte man in einer Meldung der der Freien Presse (27.05. 08) lesen, dass 1200 Elternpaare aus Chengdu wegen Verlust eines Kindes durch das Erdbeben ein Zertifikat erhalten „das ihnen die Zeugung eines weiteren Kindes erlaubt. Voraussetzung ist, dass ihr erstes Kind bei dem Erdbeben ums Leben kam…“

Kinder sind eine Gabe des Herrn, und Leibesfrucht ist ein Geschenk, sagt unser Monatsspruch. Lassen wir uns doch beschenken von Gott! Kinder bedeuten Zukunft und bergen Hoffnung in sich. – Übrigens beschenkt Gott nicht allein mit Kindern. Gottes Wort sagt sogar: „Gott, der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle (am Kreuz) dahingegeben hat: Wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles andere schenken?“ (Römer 8, 32)

Werner Oberlein
Falkensteiner Anzeiger, 31.07.2008