Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz
Aus medizinischer Sicht ist unser Herz von größter Bedeutung. Ich höre noch das Erschrecken und die besorgten Worte meiner Frau am Telefon, als ich sie nach einer Herzkatheteruntersuchung, aus Chemnitz, anrief. Ich musste ihr mitteilen, dass ich im Verlauf der nächsten Stunden nach Leipzig zur Herzoperation gebracht würde. Wie gut, dass auch für solche Stunden, die Zusage des Herrn Jesus gilt: Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam. (
Johannes 14, 27) Übrigens finden wir das Wort Herz über 480-mal in der Bibel. Es wird sowohl als Bildwort, aber auch in seiner ganz natürlichen Bedeutung erwähnt. Das kennen wir ja auch aus unserem tagtäglichen Sprachgebrauch. Gerade in der Sprache der Liebe scheint es unverzichtbar zu sein. Wer kennt nicht Sätze wie: Ich schenke dir mein Herz! Dir gehört mein ganzes Herz! Aber leider fallen auch die Worte: Du hast mir das Herz gebrochen. In Ungarn, am Balaton, in dem Dorf Balatonudvari, liegt direkt an der Straße eine einzigartige Sehenswürdigkeit. Es ist der denkmalgeschützte Herzensfriedhof . Man findet dort etwa fünfzig herzförmige Grabsteine. Den ersten Grabstein dieser Art widmete vor rund zweihundert Jahren, ein junger Steinmetz, seiner Braut. Sie war in einer stürmischen Vollmondnacht im Balaton ertrunken. Er hat, mit diesem herzförmigen Grabstein, seine tiefe Wertschätzung für seine Geliebte zum Ausdruck gebracht. Sie war ihm Schatz, unendlich wertvoll, und ihr gehörte sein Herz. Die Bibel, Gottes Wort, sagt: In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. (
Kolosser 2, 3) Haben wir ihm schon unsere Wertschätzung zum Ausdruck gebracht? Nicht in Form eines herzförmigen Grabsteins können wir es tun. Das war damals, bei jenem jungen Mann am Balaton, eine eindrucksvolle und passende Äußerung seiner Herzenshaltung. Bei dem Herrn Jesus Christus wäre es fehl am Platz. Er ist längst auferstanden! Sein Grab ist leer! Er wendet sich uns aber als der Auferstandene zu. Er will uns zeigen, wie wir unsere Lebensjahre und unsere Lebenskraft nicht falsch investieren. Das könnte geschehen, wenn uns materieller Besitz und viele andere vergängliche Dinge dieser Welt zum Schatz und Lebensinhalt werden. Es liegt in der Natur des Menschen, dass sich unser Herz an Schätze hängt. Im Textzusammenhang von unserem Monatsspruch eröffnet uns Jesus eine ganz andere Perspektive. Wir dürfen, auch wenn wir hier noch aktiv mit beiden Beinen in dieser Welt stehen, unser Tun und Trachten auf das Reich Gottes ausrichten. In einer sehr persönlichen Weise spricht uns Gottes Wort sogar an: Gib mir, mein Sohn, dein Herz und lass deinen Augen meine Wege wohl gefallen. (
Sprüche 23, 26) Das ist eine lohnende Alternative zu allem vergänglichen Schätze sammeln in dieser Welt. Ein frohes Ja als Antwort, wäre gewiss der Weg zu einem erfüllten Leben hier und heute! Gleichzeitig hätte unser Leben Ewigkeitsperspektive, denn Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Werner Oberlein
Falkensteiner Anzeiger, 27.08.2009