Gott der Hoffnung

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Römer 15, 13

14.00 Uhr – die Frühschicht ist zu Ende. Unser Vater verlässt den Betrieb, in dem er schon seit Jahrzehnten arbeitet. Er geht durch das Werktor. Plötzlich kommt schnellen Schrittes ein Mann auf ihn zugelaufen und fängt auch schon, ohne jede Anrede, ganz aufgeregt an zu schimpfen. Er sprach davon, dass es so nicht weitergehen könne und betonte ärgerlich, dass die Sache in Ordnung gebracht werden müsse. Der Redefluss war so schnell, dass unser Vater nur ein erschrockenes und überraschtes Gesicht machen konnte. Plötzlich bricht der Mann seinen Redeschwall ab und sagt: „Ich habe mich verkannt. Entschuldigung!“ Schon war er im Gedränge der Leute verschwunden. – Aber, was hat das mit unserem Monatsspruch zu tun? Ob sich nicht auch viele Menschen verkennen, wenn es um Gott geht? Wie negativ denken und reden manche über Gott. Ja, sie klagen ihn an, als ob er an allem Elend dieser Welt schuldig wäre. Andere sehen ihn als den großen Spielverderber, der uns, mit seinen Geboten, alle Lebensfreude nehmen will. Ich bin mir gewiss, dass solche Fehlurteile nur darin ihre Ursache haben, weil man Gott noch nicht kennt. Jener Mann hatte sich damals bei unserem Vater verkannt. Sie waren sich vorher nie begegnet. Sonst wäre es nicht zu dieser peinlichen Situation gekommen. Aber das Wort „Entschuldigung“ kann viel gut machen! In unserem Monatsspruch spricht einer von Gott, der Gott kennt. Er hat viele Jahre für Gottes Sache gearbeitet und Menschen zum Glauben gerufen. Freude und Leid des Lebens hat er kennen gelernt. Dabei hat er viele Erfahrungen mit Gott gemacht. Aus diesen Erfahrungen heraus spricht er von Gott, als dem Gott der Hoffnung! Wie wichtig ist doch Hoffnung in unserem Leben. In unserer Welt ist sie oft Mangelware. Ein Dichter schrieb einmal, dass im Alter „unsere Hoffnungen aufhören“ (Paul Jean). Auch von älteren Menschen hört man oft den Satz: „Ach, was habe ich noch zu hoffen?“ – Für Menschen, die im Glauben an den Herrn Jesus Christus leben, gibt es eine unerschütterliche Hoffnung. Sie reicht sogar über unser Leben, auf dieser Erde, hinaus. Wohl dem, wenn wir unseren Lebensanker in dem Gott der Hoffnung haben! Froh können wir dann, den unter Christen bekannten Satz, im festen Glauben sprechen: „Das Schönste kommt noch!“ – Ja, dieser Gott der Hoffnung will uns Menschen aus seiner reichen Fülle beschenken. Womit? Einiges wird aufgezählt: Freude und Frieden im Glauben und reich werden an Hoffnung, durch die Kraft des Heiligen Geistes. Unser Monatsspruch ist ein wertvolles Segenswort. Es wurde ursprünglich, von dem Apostel Paulus, an die christliche Gemeinde in Rom geschrieben. Gott spricht es heute in seinem Wort – der Bibel – allen zu, die ihr Leben im Glauben ihm anvertrauen.

Werner Oberlein
Falkensteiner Anzeiger, 28.04.2011