Jesus sucht uns

Hin und wieder ist es zu hören: „Wenn ich doch auch einmal ganz persönlich Gott erleben könnte.“ Der Bibelvers für den Monat August gibt uns dazu eine ausgezeichnete Steilvorlage:

Jesus sagt:
„Bittet, so wird euch gegeben.
Suchet, so werdet ihr finden.
Klopfet an, so wird euch aufgetan.“

Matthäus 7, 7

Bei Gott scheint es drei Lieblingsverben zu geben: bitten, suchen und anklopfen. Das ist am eindeutigsten daran zu sehen, dass Jesus selbst diese drei Tätigkeiten mit größter Hingabe erfüllt.

1. Jesus bittet für uns. Das kann man an mehreren Stellen des Neuen Testamentes nachlesen. Da bittet Jesus z.B. für seine Mitarbeiter, die ihm anbefohlen sind. Aber nicht nur das, sondern er bittet sogar für seine ärgsten Feinde „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Und dann kündigt Jesus bei seinem Weggehen zum Vater an, dass er den Heiligen Geist senden wird, der sich für uns bei Gott fürbittend einsetzt. Weil also das Bitten bei Jesus (für uns und die Welt) so hoch im Kurs steht, informiert und ermutigt uns Jesus mit unserem Monatsspruch: Ihr habt ebenso eine Großchance bei Gott. Ihr dürft bitten und Gott will geben. Bei anderen Gelegenheiten sagt uns Jesus, wie wir bitten sollen: anhaltend und voller Vertrauen.

2. Jesus sucht uns. Das ganze Neue Testament berichtet uns darüber, wie Jesus uns Menschen sucht. Er sucht Menschen, die ihm nachfolgen und die ihn besonders in ihrer Not brauchen. Und bereits das Alte Testament fordert uns mehrfach auf: „Sucht mich, so werdet ihr leben!“ Bei Lukas im Neuen Testament gibt es ein ganzes Kapitel, wo es ausschließlich um das Suchen geht. Dort, wo Menschen Gott eindeutig suchen, dort will er sich finden und erfahren lassen. Wenn wir Menschen Gott suchen, hat das also eine große „Erfolgsgarantie“. Es muss nur ausprobiert werden. Zum Suchen gehört allerdings auch das „sich finden lassen“.

3. Jesus klopft an unsere Herzenstür. Aus unserem Alltag kennen wir alle das Anklopfen oder Klingeln an einer Wohnungstür. Wir bitten somit um Einlass. In Offenbarung 3, 20 zeigt uns das Wort Gottes, dass Jesus zunächst vor unserem Leben steht. Aber ermöchte in unser Leben hinein. „Sieh, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Festmahl essen und er mit mir.“ Jesus steht klopfend – auch in diesem Moment, wo Sie das lesen – vor Ihrem Leben und bittet um Einlass. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder Jesus draußen stehen lassen, vor Ihrem Leben. Oder Jesus anbieten, in Ihr Leben zu kommen. Aber das müssen Sie ihm sagen. Er wartet darauf. Es liegt also in der Verantwortung jedes einzelnen, wie wir auf das Anklopfen reagieren. Und wenn wir Jesus einladen, in unser Leben zu kommen, dann will er mit uns leben, ja geradezu feiern. Und weil Jesus bei uns anklopft und damit zeigt, wie wichtig ihm das ist, zeigt er uns, wie auch wir bei Gott dran sind, wenn wir anklopfen. Wenn wir die unterschiedlichsten Anliegen mit Gott bereden möchten, dann dürfen wir bei ihm anklopfen. Dann steht seine Tür, die Tür zu seinem Herzen, ganz weit offen.

Lassen Sie also den Monat August zu einer Erfahrungsquelle werden, wie Sie Gott erleben können. Sie können dabei nur gewinnen.

Ihr Pfr. i.R. Volkmar Körner
Falkensteiner Anzeiger, 28.07.2011