Sich dem Nächsten zuwenden

Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen.

Hebräer 13, 16

Erntedankfest! Wir feiern es in diesen Tagen. Die vielen Früchte, aber auch Lebensmittel, wie Kartoffeln und Getreide, erfreuen uns. Deutlich zeigen uns diese Gaben: Gott hat uns viel Gutes getan! Dafür wollen wir ihm herzlich danken.

Durch unseren Monatsspruch ruft Gott auch uns zu: „Vergesst nicht Gutes zu tun …!“ Wir Menschen sind ja oft vergesslich. Darum schreiben wir uns manches auf. Wir haben Notizhefte und Taschenkalender, sowie moderne technische Möglichkeiten, die uns einen guten Dienst tun. Auch Gott kennt uns mit unseren menschlichen Schwachheiten, darum erinnert er uns Wichtiges nicht zu vergessen. Schon einige Verse vor unserem Monatsspruch wird uns gesagt: „Gastfrei zu sein vergesst nicht …“. (Hebräer 13, 2) Ja, Gutes tun beinhaltet ein breites Feld der Möglichkeiten. Das haben wir gerade vor wenigen Monaten gesehen, als verschiedene Teile unseres Landes vom Hochwasser heimgesucht wurden. Das Wasser kam ja auch sehr nahe bis zu uns heran. Wie vorbildlich wurde in dieser Situation geholfen. Das Wort Nachbarschaftshilfe war ganz aktuell. Wie viel Gutes wurde da getan! Unser Monatsspruch gibt uns eine deutliche Weisung, wie Gutes tun vollzogen werden kann. Es heißt: „Vergeßt nicht Gutes zu tun und mit anderen zu teilen ...“. Erst das Teilen ermöglicht uns in vielen Fällen das Gute zu tun. Sei es, das wir von unserem Besitz etwas geben oder auch von unserer Zeit. Die Situationen sind in unserem Leben ganz unterschiedlich. Es geht beim Gutes tun vielfach um das Anteil nehmen an den Problemen des anderen.

In eigener Erfahrung denke ich zurück an meine Herzoperation. Der Aufenthalt im Krankenhaus und in der Reha-Klinik erstreckte sich über mehrere Wochen. Weihnachten, Geburtstag und Neujahr lagen auch darin. Wie freute man sich über einen Besuch. Wie dankbar war ich für einen Anruf. Wie schön, wenn man am Telefon hörte: „Wir beten für dich.“ – Ein Stück unserer Zeit dem anderen schenken! Wie schwer fällt das oft in unseren gehetzten Tagen. Unser Monatsspruch sagt ganz deutlich, dass Gott an solchem Tun Gefallen hat. Ja, er hat soviel Verständnis für uns, dass er sogar von einem Opfer spricht. - Sich dem Nächsten zuwenden ist oft ein Opfer. Es kann ein Opfer an Zeit und Kraft sein, ein Opfer der eigenen Pläne und Vorhaben. Es kann auch ein Opfer von Geld sein. Gott sagt ganz deutlich, dass er an solchen Opfern Gefallen hat. Das wollen wir doch: Gott erfreuen! Gott erfreut uns täglich an so vielem – mit Lebensnotwendigem und mit vielen Schönheiten der Schöpfung dazu. Das Wertvollste, was er uns getan hat, sehen wir in seinem Sohn Jesus Christus. Er hat ihn für uns in diese Welt kommen lassen. Er hat sich freiwillig für unsere Schuld am Kreuz geopfert. Ja, die Bibel sagt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben habe.“ In diesem Licht wollen

Werner Oberlein
Falkensteiner Anzeiger, 26.09.2013