Versöhnt

Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.

2. Korinther 5, 19

Wie ein Fest nach langer Trauer, wie ein Feuer in der Nacht.
Ein off'nes Tor in einer Mauer, für die Sonne auf gemacht.
Wie ein Brief nach langem Schweigen, wie ein unverhoffter Gruß.
Wie ein Blatt an toten Zweigen Ein-ich-mag-dich-trotzdem-Kuss.
So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih'n.

Dieses Lied von Jürgen Werth beschreibt in wunderbaren Bildern die befreiende, friedensstiftende Kraft der Versöhnung. Und schon im zwischenmenschlichen ist dieses Aufatmen bei einer Versöhnung zu spüren. Noch viel weiter geht der kleine Bibelvers, der über diesem Monat steht. Er spricht von der Versöhnung mit Gott.

Doch ist denn das überhaupt nötig? Ich habe ihm doch gar nichts getan, oder?

Nein, richtig getan haben wir ihm nichts, wir können ihm auch gar nichts tun. Aber ER hat alles für uns getan. Er, Jesus Christus, hat sein Leben für uns, für Sie gegeben, damit wir einen Ausweg aus Schuld und Unvergebenheit finden können. Denn nur allzu oft leben wir, ohne auch nur zu fragen, was Schuld gegenüber Gott ist, schließlich sieht man ihn nicht, hört ihn nicht und man glaubt ihn nicht.

Doch all das ändert nichts daran, dass er da ist! Eine Freundin von mir sagte einmal „Ich glaube an Gott, wie ein Blinder an die Existenz der Sonne.“ Ich finde das ganz treffend formuliert. Wenn ein Blinder nie ins Freie treten würde, würde er die Sonne niemals spüren. Und wenn wir uns nicht die Freiheit erlauben, diesem Gott begegnen zu wollen, dann ergeht es uns ebenso. Weiter in diesem Bild gesprochen, bildet die Ignoranz der Menschen gegenüber Gott, eine dicke Wolkendecke und die Sonne ist hinter ihr verborgen. Doch durch Christus und seinen Tod am Kreuz wurde diese Wolkendecke zerrissen, wir können wieder Gott begegnen, wir können die wohltuende Wärme seiner Nähe spüren, wir müssen nur ins Freie treten.

Wie ein Wort von toten Lippen, wie ein Blick, der Hoffnung weckt,
wie ein Licht auf steilen Klippen, wie ein Erdteil neu entdeckt.
Wie der Frühling, wie der Morgen, wie ein Lied, wie ein Gedicht,
wie das Leben, wie die Liebe, wie Gott selbst, das wahre Licht.
So ist Versöhnung!

Gott befohlen!

Felix Süß, Praktikant der Evangelisch-methodistischen Kirche Falkenstein
Falkensteiner Anzeiger, 27.08.2020