Gott hat am Ende alles gut gemacht

Ich sah, wie sich ein gläsernes Meer mit Feuer vermengte, und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.

Offenbarung 15, 2​-​4

Liebe Leser, am Ende wird alles gut sein! Ich saß im Urlaub auf dem Gipfel eines hohen Berges. Rings um mich herum lag die Hochgebirgslandschaft. Fünfhundert Meter unter mir sah ich in den Bergtälern verstreut 11 kristallklare Bergseen. Ich saß lange da oben und die Gedanken gingen zurück auf die vergangenen Monate. So viele Dinge gab es da, die mich beschäftigt hatten. Sie waren hier ganz klein und unbedeutend geworden. Irgendwie hat sich alles geklärt und für alles hat sich ein Weg gefunden. Am Ende ist alles gut geworden, dachte ich und wurde dankbar.

Ich gehöre nicht zu denen, die Naturoptimisten sind. ich glaube nicht daran, dass von selbst alles immer schon irgendwie gut werden wird. Aber ich rechne damit, dass bei allen Dingen Gott seine Hand im Spiel hat und er es am Ende nach seinen Vorstellungen und Plänen gut macht. Und ich wünsche mir, dass ich es so, wie Gott es macht, auch annehmen und damit zufrieden sein kann. Auf dem Berg über den Seen kam mir in Erinnerung, wie manche Dinge ganz anders gelaufen sind, als ich es mir vorgestellt hatte, dass sie laufen sollen. Und trotzdem habe ich eingesehen, dass es gut so war, wie es gelaufen ist.

Der Bibelvers aus dem Buch der Offenbarung ist ein Blick in die Zukunft, mehr noch: in den Himmel, die Ewigkeit. Vers 3 darin ist der Spruch für den Monat Oktober. Die „Sieger“ stehen an einem glasklaren großen Meer und beten Gott an. Er hat am Ende alles gut gemacht. Die „Sieger“ haben keine Feinde im Krieg bekämpft und auch keine Gegner im Wettkampf geschlagen. Sie haben in der Welt schwere Wegstrecken hinter sich, auf denen ihr Glaube an Jesus Christus hart geprüft und angefochten worden war. Anfechtungen und Glaubensprüfungen gehören zum Glauben dazu. Gott lässt solche Erschütterungen und Prüfungen zu, damit der Glaube wächst und reift. Und nun, am Ende, stehen die „Sieger“ in Gottes neuer Welt am Meer und loben Gott. Sie blicken zurück und erkennen: Gott hat am Ende alles gut gemacht. Und sie selbst haben an Gott und seinem Sohn Jesus Christus festgehalten. Sie haben Glauben bewahrt. Sie haben dem Teufel widerstanden. Denn der Teufel schläft nicht. Er nutzt Prüfungen und Erschütterungen auch dazu, dass Menschen ihren Glauben aufgeben, sich von Christus abwenden. Not kann den Glauben stärken. Sie kann ihn auch zerstören. Am gläsernen Meer sehen die singenden Erlösten, was sie bis dahin auf der Erde schon geglaubt und worauf sie vertraut hatten: Gott ist ein allmächtiger Gott und König der Völker. Er hat alles, was in der Welt geschieht, und auch in unserem Leben, in der Hand und führt es nach seinem Willen zum Ziel. Das ist der Glaube, der uns durch Krisen und Not hindurchführt: Gott hat alles in der Hand und macht es am Ende gut. Wir haben Krisenzeiten erlebt und wir erleben gerade weitere Krisenzeiten, von denen jeder betroffen sein wird. Aber lassen wir das Vertrauen nicht fahren, dass Gott regiert und führt und es am Ende gut machen wird. Und wir werden einmal zu den „Siegern“ gehören, die Gott loben und anbeten werden, so wie es der Bibeltext voraussagt.

Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Eckehard Graubner
Falkensteiner Anzeiger, 29.09.2022