Wer`s glaubt, wird selig!

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.

Römer 14, 9

„Wer`s glaubt, wird selig.“ So sagen wir manchmal, wenn wir das, was uns mitgeteilt wird, nicht wirklich glauben. Und der Vers aus der Bibel fordert schon heraus, denn das jemand von den Toten aufersteht, ist ja nicht unsere Alltagserfahrung. Aber immerhin feiern wir jedes Jahr Ostern. Und dieses Fest ist nicht ein Fest der Hasen oder Ostereier, sondern erinnert an die Auferstehung Jesu von den Toten, von der die Bibel berichtet. Und der Apostel Paulus schreibt dies an die Gemeinde in Rom. Aber kann man denn heute, in unserem aufgeklärten Zeitalter, noch glauben, dass jemand am Kreuz stirbt und am dritten Tag aufersteht? Tot ist tot, so sagt man heute oft.

Aber tief im Herzen haben wir eine Ahnung, dass es mehr gibt, als unser Leben hier und jetzt. Oft höre ich, dass Menschen davon sprechen, dass ihre verstorbenen Angehörigen irgendwo im Himmel sind, auf uns herabschauen. Kürzlich verstarb der Gitarrist Gary Rossington, Gründungsmitglied der amerikanischen Rockband Lynyrd Skynyrd. Und da lese ich im Internet „Gary sei jetzt mit seinen Skynyrd-Brüdern und seiner Familie im Himmel und spiele dort weiter, so, wie er es immer getan habe, schrieb die Band in ihrem Post. (dpa)“

Erstaunlich, oder?

Nun schreibt Paulus voller Gewissheit. Wie kann er so gewiss sein, dass Jesus Christus wirklich auferstanden ist? Weil er den auferstandenen Jesus erlebt hat und dieser ihm begegnet ist. Und diese Begegnung hat den Paulus so sehr verändert, dass aus dem Fanatiker, der die Christen brutal verfolgt hat, einer geworden ist, der allen Menschen von Jesus und seiner Auferstehung erzählt hat. Und seitdem reden viele Christen über 2 Jahrtausende davon, dass Jesus lebt und auch heute noch erfahrbar ist. Und Paulus schreibt noch dazu, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, um Herr zu sein über Tote und Lebende. Für mich sind diese Worte sehr tröstlich. Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann hat einmal gesagt: „Die Herren der Welt gehen, unser Herr kommt.“ Das Jesus lebt und auferstanden ist, hat Auswirkungen bis heute. Er hat die Weltgeschichte in seiner Hand, er weiß auch um mein und unser Leben. Und ich kann ihm vertrauen, dass er bei uns ist und uns führt und leitet. Auch wenn ich manches, was geschieht, nicht verstehe, ich darf wissen, dass Gott da ist und uns im Blick hat.

Das Jesus auferstanden ist, gibt Hoffnung für unser Leben und auch für unser Sterben. Wer ihm vertraut, der hat die Hoffnung auf ein ewiges Leben, denn Jesus, so schreibt Paulus, ist auch der Herr über Tote. Das heißt, Menschen fallen auch im Sterben nicht aus seiner Hand. Christliche Hoffnung ist also keine Vertröstung auf ein besseres Jenseits, sondern ein Halt im Leben und ein Trost an den Gräbern dieser Welt. Menschen, die an Jesus glauben, sind aus den Brüchen des Lebens, aus aller Schuld und allem Versagen hineingenommen in eine liebevolle Beziehung zu Gott, dem Vater im Himmel. Und diese Hoffnung befreit uns auch von dem ewigen Drehen um uns selbst, von dem ständigen kritischen Blick auf den Andern und schenkt uns eine echte Perspektive im Leben. Wer`s glaubt, wird selig? Ja! Wer das glaubt, wer sein Leben Jesus in die Hände gibt und Vertrauen wagt, der hat es gut – im Leben und im Sterben.

Christfried Huhn, Pastor der Landeskirchlichen Gemeinschaft
Falkensteiner Anzeiger, 30.03.2023