Gedanken zur Jahreslosung für 2003
Wohin schauen Sie zuerst, wenn Sie einen Menschen betrachten? Ins Gesicht, auf die Kleidung? Meist geht es sehr schnell, dass wir uns ein Bild von jemanden machen, den wir treffen. Häufig erweist sich unser Urteil aber als ein Vorurteil, wenn wir diesen Menschen genauer kennen lernen.
Im Hygienemuseum in Dresden ist ein gläserner Mensch zu sehen. Man kann in sein Inneres schauen und die darin befindlichen Körperteile betrachten. Manchmal wünschen wir uns wohl auch, in die Gedanken und Absichten eines Menschen blicken zu können: "Ich würde jetzt gern wissen, was du denkst!" Es verunsichert uns, dass wir oft nicht genau wissen, was im Innersten eines Menschen vorgeht und wie seine Absichten sind. Andererseits ist es aber auch ein Schutz, dass andere nicht immer sehen können, was uns im Innersten bewegt. Und es ist ein großes Vorrecht der Menschen, denen wir vertrauen, dass sie zumindest einen kleinen Einblick erhalten dürfen.
Der HERR sieht das Herz an! Das heißt, er sieht uns so an, wie wir wirklich sind. Er bildet sich kein falsches Urteil über uns, wie es Menschen oft tun. Und er nimmt uns genau so, wie wir sind, an. Manchmal möchten wir uns zwar verstecken wie Adam und Eva (1. Mose 3), aber das haben wir nicht nötig, weil Gott sein Wissen über uns nicht gegen uns verwenden will. Zu ihm können wir auch im Jahr 2003 mit all dem kommen, was wir vor anderen gern verbergen möchten. Ich finde das tröstlich, auch wenn es mir dennoch oft schwer fällt, Fehler und Schwächen einzugestehen.
Gott sieht nicht allein auf unser Ãußeres, und er liebt uns so wie wir sind. Ich wünsche mir und Ihnen, dass es auch uns im Jahr 2003 öfter gelingt, unsere Mitmenschen so zu betrachten: ohne uns von Ãußerlichkeiten bestimmen zu lassen und mit Liebe und Verständnis. Dann müssen wir uns voreinander auch nicht verstecken, sondern können uns gegenseitig Einblicke in unser Herz gewähren.
Mit den besten Segenswünschen für das Neue Jahr grüßt Sie herzlich
Der Mensch sieht, was vor Augen ist;
der HERR aber sieht das Herz an.