Tragen Sie wieder Hut!
Es gibt viele Gründe, eine Kopfbedeckung zu tragen. Sie schützt vor Kälte, sie verdeckt das kahle Haupt oder sieht einfach gut aus. Sind Sie jetzt versehentlich im Moderatgeber gelandet?
Nein, es handelt sich um einen Hut, der nicht vom Hutmacher stammt. Eigentlich ist es schon ein recht alter Hut, aber nicht in dem negativen Sinne, in dem wir oft von "alten Hüten" sprechen. Seit es Menschen gibt, wird er getragen.
Die Engel Gottes sollen dich behüten! Das ist die große Zusage, die uns der Monatsspruch für den Februar mit auf den Weg gibt. Mögen die Wege in diesem Monat auch noch so verschieden sein, zum Beförderungsgespräch oder zur Schuldenberatung, ins Ferienhaus oder ins Krankenhaus, vergessen Sie den Hut nicht. Denn behüten, also: uns einen Hut aufsetzen, das will Gott.
Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.
Ein Hut wärmt und schützt, ob er gut aussieht ist zweitrangig. Es ist ein Hut für alle Wege, von dem hier gesprochen wird. Bekanntlich passt ja nicht jeder Hut für jeden Anlass. Dieser Hut passt immer. Von alters her ist der Psalm 91, aus dem unser Monatsspruch stammt, Bestandteil des kirchlichen Nachtgebets, der Komplet (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 786). Er bringt zum Ausdruck, dass es in allem Auf und Ab des Tages einen Ruhepunkt gibt: die Geborgenheit in Gott. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: "Meine Zuversicht und meine Burg" (Psalm 91,1-2). Man nimmt ihn also auch nachts nicht ab, diesen Hut. Er schützt uns davor, dass die Lasten des Tages uns den Schlaf rauben, er schützt uns vor der Kälte der Einsamkeit.
Allerdings nimmt er uns nicht alle Verantwortung für die Aufgaben unseres Lebens ab. Als der Teufel Jesus verführen wollte (Matthäus 4), forderte er ihn auf, sich von der höchsten Stelle des Tempels hinabzustürzen. Gott werde schon seine Engel schicken und ihn behüten, wie es in Psalm 91 steht. Jesus wies diese Forderung zurück, denn Gottes Zusagen wollen nicht zur Fahrlässigkeit einladen. Die Verantwortung bleibt, aber Gott lässt uns dabei nicht allein. Seine Engel wollen uns behüten, auf allen Wegen. In diesem Sinne: Tragen Sie wieder Hut! Oder noch besser: Bleiben Sie behütet! Mit den besten Segenswünschen.