Seht, ich mache alles neu!

Gott spricht: „Seht, ich mache alles neu!“

Offenbarung 21, 5b

"Stell dir vor, es gibt keinen Himmel" (Imagine there's no heaven), singt John Lennon in einem bekannten Lied. Ich mag mir das lieber nicht vorstellen. Ohne Himmel wäre die Erde recht trist. Ein Ort, wo Millionen hungern, ein Ort der Gewalt und Lieblosigkeit, ein Ort der äußerst ungerecht verteilten Chancen und Risiken, ein Ort der Tränen und Schmerzen, wo der Tod mächtiger ist als alles andere.

Wenn es den Himmel nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Und manche haben das tatsächlich versucht: "Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht. Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen können wir nur selber tun!" Aber es war ein unwirklicher Himmel und er konnte für manche geradezu zur Hölle werden. Mir ist darum der echte Himmel um vieles lieber. Warum zur Attrappe schielen, wenn das Original doch so frei und leicht zugänglich ist?

Die Offenbarung des Johannes ist ein Buch voller Geheimnisse, faszinierend und verwirrend zugleich. Aber vor allem ist sie ein Trostbuch. Am Ende steht der große Ausblick: Eine neue Welt ohne Tod und Tränen. Eine himmlische Welt "Seht, ich mache alles neu". Diese 5 Worte bezeichnen eine energische Handbewegung Gottes, mit der er alle Tyrannen und alles unverstandene Leid hinwegwischt. Ich wünsche mir keine Weltgeschichte ohne dieses Finale. Ich wünsche mir auf ganz kindliche Weise, dass Gott alles gut macht, dass die Bösen und die Spötter nicht die Oberhand behalten. Dass dem Tod endlich einmal wer die Zähne zieht. Und ich habe Grund zu glauben, dass dies keine leere Hoffnung ist, weil Gott zu dem steht, was er sagt. Ohne das helle Licht dieser Hoffnung wäre mindestens dreimal im Jahr November.

Ja, ich stelle mir vor, es gibt einen Himmel. Nein, mehr noch: ich glaube fest daran. Er hat große Fenster und eine offene Tür für alle, die sich auf Gott verlassen - anstatt ihrer eigenen Macht zu vertrauen. Glauben Sie mit?

Ihr Pfarrer Dr. Knittel