Du bist ein Gott, der mich sieht

Du bist ein Gott, der mich sieht.

1. Mose 16, 13

Was für ein wunderbares Glaubensbekenntnis zum Beginn eines neuen Jahres?! Ist das auch Ihr Bekenntnis? Mit diesem Bekenntnis in unserem Herzen, was aber auch über unsere Lippen geht, hat das Jahr 2007 ein Fundament allererster Güte.

Man möchte meinen, dass diese Aussage eine Person gemacht hat, die Schönes und Großes erlebt hat, so ein richtiger Glückspilz. Aber wer von uns diesen Vers aus dem ersten Mosebuch nachliest, wird schnell feststellen, dass diese Person mit Glück nicht so sehr viel zu tun hatte. Das Gegenteil trifft eher zu. Es geht um Hagar, die Magd, die bei Abraham und Sara angestellt ist. Hagar erlebt bei Abraham und Sara eine geistliche Problemzeit. Abraham und Sara hatten von Gott einen Sohn verheißen bekommen. Darüber sind sie alt geworden und kein Kind wurde ihnen geboren. Das war für sie eine bittere Zeit. Wahrscheinlich hatten sie ihre Hoffnung auf Kinder schon längst aufgegeben und damit auch den Glauben an die Verheißung Gottes. Wahrscheinlich hat das ihr ganzes Glaubensleben mürbe gemacht. Sara unternimmt einen letzten verzweifelten Versuch, dass sie ein Kind bekommt. Sie veranlasst es, dass Abraham mit Hagar schläft. Hagar gibt sich dazu her in dem Wissen, dass, wenn sie ein Kind bekommt, dass es als Kind Abrahams und Saras angesehen wird.

Und tatsächlich wird Hagar schwanger. Und jetzt erlebt Hagar ein zweites schwer wiegendes Problem. Zwischen Hagar und Sara entsteht ein zwischenmenschliches Problem. Sara scheint neidisch auf Hagar zu sein und Hagar lässt es Sara spüren, dass sie eine bessere Frau ist, weil sie schwanger wird. Es kam schließlich soweit, dass Hagar die Flucht in die Wüste ergriff. Sie wollte mit den beiden nichts mehr zu tun haben. Ein Leben in der Wüste, das ist so etwa das Letzte, was einem Menschen passieren kann. Also gar nichts mit "Glückspilz". Vielleicht wäre Hagar jämmerlich umgekommen, wenn nicht Gott eingegriffen hätte. Er schickte einen Engel zu ihr. Der Engel gibt ihr einen Auftrag und eine Verheißung: "Geh wieder zurück und ordne dich unter. Du wirst eine große Nachkommenschaft haben. Der Herr hat dein Elend gesehen und gehört." Die Begegnung mit Gott hat bei Hagar Großes bewirkt. Und an dieser Stelle kommt dieses Bekenntnis der Hagar "Du bist ein Gott, der mich sieht."

In welche Situation Sie auch sein mögen, was auch immer zu Beginn des neuen Jahres auf Sie einstürmt, halten Sie sich offen für eine Begegnung mit dem lebendigen Gott. Geben Sie ihm zu erkennen, dass Sie ihm vertrauen wollen und bekennen Sie es Ihm und den Menschen um Sie herum: "Ich habe einen Gott, der mich sieht." Hagar hat noch manches Schwere erleben müssen. Aber sie hat erlebt, wie Gott zu seinem Versprechen steht. Und Gott möchte auch zu seinen Versprechen Ihnen gegenüber stehen. Glauben und bekennen Sie es.

Ihr Pfarrer Volkmar Körner