Selbstverleugnung
Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?
Einige Verse zuvor erfahren wir, dass Jesus seinen Jüngern sein Sterben am Kreuz ankündigt und Petrus ihn beiseite nimmt, um ihm den Rat zu geben: "Schone dein Selbst." Darauf hin weist Jesus Petrus in äußerster Schärfe vor allen zurecht: "Hebe dich von mir - Satan!" Warum diese Härte? Weil es in der Frage Selbstschonung oder Selbstverleugnung für uns um alles geht! Jesus macht eine einfache Rechnung auf. Wenn wir unser Leben, unser Selbst, unser Recht auf uns selbst, unsere Selbstbestimmung bewahren wollen, dann werden wir alles verlieren. Geben wir sie aber an den ab, der für uns bezahlt hat, der sich selbst für unsere Rettung nicht geschont hat, dann werden wir DAS LEBEN haben. Selbstverleugnung ist das Stichwort.
"Die Welt gewinnen," steht hier dafür, dass ein Mensch seinem alten Adam, seiner alten fleischlichen Natur immer wieder nachgibt und sie mit "Samthandschuhen" anfasst, sie sozusagen schonend behandelt. Wir sollen diese alte Natur als etwas Fremdes, Veraltetes betrachten, das keinen Anspruch auf Beachtung erheben darf, weil sie mit Christus am Kreuz bereits gestorben ist. Ein Leben der Selbstverleugnung macht uns in dieser Welt allerdings zu Bettlern. Das ist wahr. Wir werden dadurch aber wieder wie Kinder. Wir werden zu Kindern Gottes, die wie selbstverständlich aus der gnädigen Hand ihres Vaters leben und diese Welt nicht gewinnen müssen. Wir bekommen das geschenkt, was notwendig ist, hier und für die zukünftige Welt. Jesus sagt: "Schaut die Lilien an ..."