Freut euch in dem Herrn!

Freut euch in dem Herrn!

Philipper 3, 1

Der ehemalige amerikanische Präsident Abraham Lincoln sagte einmal:

„Jeder ist für sein Gesicht verantwortlich, sobald er die Vierzig überschritten hat. Was er damit sagen wollte, ist, dass man bei den allermeisten Menschen an ihren Gesichtszügen ablesen kann, was prägend für ihr Leben war. Wenn uns die Bibel mit solch einem Wort wie unserem Monatsspruch für Juli aus dem Philipperbrief anspricht, dann tut sie das auf dem Hintergrund vieler solcher Worte. Die Worte „Freude“ oder „sich freuen“ sind mit die häufig gebrauchtesten Worte in der Bibel.

Dabei hätte der Apostel Paulus alles andere in seinem Herzen und seinen Gedanken haben müssen als Freude, als er an die Gemeinde in Philippi schreibt. Als Paulus diesen Brief schreibt, sitzt er in Rom in der Höhle des Löwen in Gefangenschaft. Der Inhalt des Briefes hätte ungefähr so klingen können:

„Jetzt hat es mich wohl endgültig erwischt. Ich sitze hier schon seit Monaten im Gefängnis. Ich warte auf meinen Prozess, und die Chancen sind groß, dass ich zum Tode verurteilt werde. Da sitze ich und warte - und könnte doch so viel für Gott tun. Ich kann Gott einfach nicht verstehen! Erst gibt er mir die Aufgabe zu predigen - und dann lässt er mich in diesem Loch verrecken. Ich fühle mich von Gott kaltgestellt, abgeschoben. Ich mag nicht mehr. Ich würde am liebsten aufgeben. Manchmal denke ich: Vielleicht wäre mein Tod das Beste für mich, dann hätte endlich alles ein Ende. Nun macht es gut. Herzliche Grüße, Euer Apostel Paulus.“ - Er hätte allen Grund gehabt, so einen Brief zu schreiben. Jedoch, der Brief, den Paulus wirklich schrieb, lautet völlig anders. Es ist ein unglaublich fröhlicher Brief. Statt über sein eigenes Schicksal zu klagen, macht Paulus der Gemeinde in Philippi Mut.

Das Leben des Apostels war geprägt von einer großen Freude an Gott und seinen Wegen mit ihm. Er wusste sich in jeder Lebenslage in den starken Händen Gottes. Er war ja nicht das erste Mal um Jesu willen im Gefängnis und musste manche Not durchmachen. Immer wieder erlebte er, wie Gott ihn in solchen Situationen tröstete oder sogar zum Segen setzte.

Ich wünsche Ihnen, in welcher Situation Sie auch immer sein mögen, dass Sie sich freuen können in und durch Jesus, dass Ihr Leben von IHM und seiner Freude geprägt ist.

Ihr Pfr. V. Körner