Gedanken zur Jahreslosung 2010

Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht.
Glaubt an Gott und glaubt an mich.

Johannes 14, 1

„Manches wird im nächsten Jahr geschehen, was zum Erschrecken sein wird ...“, sagte mir jemand kürzlich im Blick auf die neue Jahreslosung. Was wird das Jahr 2010 für ein Jahr werden? Wirtschaftlich gesehen ein Jahr, das weiter von der Krise geprägt sein wird, meinen die Unternehmen. Welche weiteren Auswirkungen von Klimaveränderungen, welche neuen Krankheiten zu erwarten sind, werden wir sehen; auch die Blüten, die die um sich greifende Gottlosigkeit in unserer Gesellschaft treibt.

Als der Herr Jesus das erste Mal die Worte unserer Jahreslosung ausspricht, kam noch weit Schrecklicheres auf seine Jünger zu: Ihr Herr und Heiland sollte ihnen genommen werden. Er sollte ans Kreuz gehen und sterben – der, von dem sie geglaubt und erkannt hatten: Er ist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Kann es etwas Verheerenderes geben, als dass der Mensch den Sohn Gottes tötet? Doch Jesus Christus spricht: „Euer Herz erschrecke nicht, glaubt an Gott und glaubt an mich.“ In allen Wirrnissen und Schrecknissen des Lebens gibt es eine Gewissheit: „Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß.“ (EG 123) Deshalb dürfen Christen getrost sein: Jesus Christus regiert. „Euer Herz erschrecke nicht.“

Nun beruft uns der Herr Jesus dazu, dass wir glauben. Er beruft uns nicht zu einem Glauben, wie die Muslime glauben, an einen großmächtigen Herrgott, der in unerreichbarer Ferne regiert und dessen Willkür der Mensch ausgesetzt ist. Jesus beruft uns zum Glauben an den einen dreieinigen Gott, an den lebendigen Gott; ja an den Gott, der sich uns im Angesicht des Herrn Jesus offenbart. Er wurde Mensch. Er gab seine Herrlichkeit in die Niedrigkeit. Er kam uns ganz nah, uns, die wir ferne von ihm waren. „Glaubt an Gott und glaubt an mich“, sagt der Herr.

Doch was ist Glaube? Glaube ist der Gehorsam und das Vertrauen darauf, dass der Herr für uns streiten wird. Es ist die Situation Israels in die uns die Jahreslosung führt: Aus Ägypten ausgezogen wird das Volk plötzlich gestoppt und sitzt in der Klemme: Vor sich das Schilfmeer, hinter sich die heranbrausenden Streitwagen des Pharao; was nun? Da spricht Gott: „Die Ägypter sollen innewerden, dass ich der HERR bin“ (2. Mose 7, 5), lässt seine Wolkensäule hinter das Volk Israel treten und teilt vor ihnen das Meer. So erfuhr Israel die herrliche Regierungsmacht des lebendigen Gottes.

Mit dieser seiner Macht und Hilfe dürfen wir rechnen im neuen Jahr. Wenn uns auch manches erschrecken will: Er wird für uns streiten. Er ist und bleibt der Sieger: Am Kreuz hat der Herr den Triumph über Sünde, Tod und Teufel errungen. Dieser Herr steht an unserer Seite auch im Jahr 2010.

„Herr, unser Gott, Du König der Welt, Dir übergeben wir uns aufs Neue mit allem, was wir sind und haben. AMEN.“

Ihr Pfarrer z.A. Grundmann