Dem Armen die Hand öffnen

Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hand öffnen.

5. Mose 15, 11

Welch eine nüchterne Feststellung: Arme wird es immer geben. Auch Jesus wiederholt diese Aussage, er macht uns nichts vor. Ob arm sein nun selbst verschuldet ist, wie wir es in Sprüche 10, 4 lesen, wo „lässige Hand arm macht“ – und die lässige Hand hat ja viele Spielarten, sei es wirklich Trägheit, sei es irgendeine Sucht, die Hab und Gut sinnlos verschwendet und in Armut führt, sei es unordentlich leben und Treiben von unnützen Dingen (2. Thessalonicher 3, 10​.​11) – oder ob es unverschuldete Armut ist durch widrige Lebensumstände, die sich keiner selbst gesucht hat. Es gibt Arme. Im ersten Fall wäre Reue und Umkehr der erste Schritt, der getan werden müsste. Wir sollten Menschen auf ihr Leben aufmerksam machen und beten, dass Gott Einsicht in verkehrte Lebensführungen schenke. Und dennoch: es wird Arme geben. Wir werden es in dieser Welt nicht schaffen, Not zu beseitigen, Hunger zu beenden, Armut auszurotten. Und welches System es sich auch immer auf die Fahnen geschrieben hatte, Armut abzuschaffen, soziale Gerechtigkeit herzustellen – es wurde nie erreicht, im Gegenteil, wie oft wurde die Not nur noch schlimmer, weil die Mittel, die gewählt wurden, die falschen waren. Durch Umschichtung, durch Gleichmachen, durch Auflehnung gegen „die Reichen“ wurde noch nie etwas Gutes erreicht. Gott verwehrt es uns auch, aber er gebietet uns etwas anderes: verhärte dein Herz nicht, verschließe deine Hand nicht, gib dem Armen so viel er bedarf, nutze deine „Ernte“ nicht allein für dich, erbarme dich des Armen. Wir werden dieses Gebot nur dann erfüllen, wenn unsere Beziehung zu Gott stimmt. Als Jesus dieses Wort Matthäus 26, 11 zitiert – eine Frau hatte gerade kostbares Öl auf Jesu Haupt gegossen und die Jünger beschwerten sich über diese Verschwendung zu ungunsten der Armen – da macht Jesus deutlich, dass ER wichtiger ist. Kümmere dich um deine Beziehung zu Jesus und die Armen werden dir nicht gleichgültig sein, weil Gottes Gebote dir nicht gleichgültig sein werden. Denn – interessant – wenige Verse vor dem Monatsspruch sagt Gott: Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein. Warum? Denn der Herr wird dich segnen in dem Lande, das dir der Herr geben wird. Wann? Wenn du nur der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchst und alle diese Gebote hältst, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust.

Es besteht ein wichtiger Zusammenhang zwischen Gehorsam und Segen. Gott legt in 5. Mose 28 seinem Volk und uns zwei Wege vor: Segen oder Fluch. Welchen Weg wählen wir? Wir können uns entscheiden, welchen Weg wir wählen, aber die Konsequenzen können wir uns nicht aussuchen. Gehorchen wir der Stimme Gottes, wird Gott seinen Segen nicht zurückhalten, so dass alle versorgt sein können, auch die Armen. Und Gehorsam sein können wir (nur) in Jesus Christus, unserem Herrn.

Es grüßt Sie herzlich Ihr Falk Schubert