2011 - Jahr der Taufe
Setzt die Taufe nicht voraus, dass ich mich für Jesus Christus entschieden habe?

Eine Frage: Setzt die Taufe nicht voraus, dass ich mich für Jesus Christus entschieden habe? Ja. So lesen wir es in der Apostelgeschichte: Philippus trifft den Kämmerer aus Äthiopien an der Straße zwischen Jerusalem und Gaza und erzählt ihm von Jesus. Der Kämmerer kommt zum Glauben und möchte sich taufen lassen. Die Bibel berichtet von seiner Taufe: „Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse? Philippus aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist. Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.“ (Apostelgeschichte 8, 36​-​28) Der Kämmerer traf eine bewusste Entscheidung zu einem Leben mit dem Herrn Jesus Christus. Doch was ist mit Menschen, die eine solche bewusste Entscheidung nicht treffen können, wie zum Beispiel geistig behinderte Menschen oder Kinder? Sind sie vom Reich Gottes ausgeschlossen? Nein. Werden sie ohne Entscheidung getauft? Nein. Die Eltern sind für ihr geistliches Leben verantwortlich. Für geistig behinderte Menschen kann das ein Leben lang gelten. Für Kinder gilt das bis zur Konfirmation. (Auch im Volk Israel gilt ein Kind mit 13 Jahren als geistlich reif.) Dann trägt jeder Mensch selbst die Verantwortung für sein Glaubensleben. Wenn Eltern an Jesus glauben, dürfen sie auch für ihre Kinder die Entscheidung treffen: „Du sollst ganz fest zum Herrn Jesus Christus gehören“. Diese Entscheidung traf beispielsweise der Gefängnisdirektor in Philippi, als er durch Paulus zum Glauben kam: „Paulus und Silas sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren. … Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen und führte sie in sein Haus und deckte ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war.“ (Apostelgeschichte 16, 31​-​34) Wer als Kind getauft wurde, darf sich sicher sein, dass seine Taufe auch vor Gott Gültigkeit hat. Doch jeder Mensch, der das kann, muss einmal selbst in seinem Leben entscheiden: „Will ich mit Jesus als meinem Herrn leben oder ohne ihn?“ Wer die Entscheidung gegen Jesus trifft, den rettet auch die Taufe nicht.