Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen

Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Apostelgeschichte 5, 29

Petrus und weitere Apostel stehen vor dem Hohen Rat und werden zum wiederholten Male verhört und aufgefordert, nicht mehr im Namen Jesu zu predigen, zu lehren, zu handeln. Daraufhin sagen sie, eigentlich auch zum wiederholten Male, man müsse Gott mehr gehorchen als den Menschen, denn sie können und wollen nicht lassen, von diesem Jesus zu reden, der für sie gestorben und auferstanden ist. Wenige Wochen vorher war das für Petrus noch nicht so klar. Im Hof des Hohenpriesterpalastes auf die Beziehung zu Jesus angesprochen, leugnet er, ihn überhaupt zu kennen, je etwas mit ihm zu tun gehabt zu haben. Damals war er von Liebe zu sich selbst, von der Überzeugung, selbst etwas für Jesus tun zu können, ja sogar mit ihm sterben zu können und zugleich von der Furcht vor Menschen erfüllt. Er fürchtete sich vor möglichen irdischen Unannehmlichkeiten und fürchtete um seiner selbst. Das hatte sich nun geändert. Jetzt war er vom Heiligen Geist erfüllt und von der Liebe zu Jesus und der Furcht Gottes. Jetzt konnte er tun und sagen, was vor Gott richtig ist, egal, was Menschen darüber dachten und dagegen taten. Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun (Psalm 118, 6)? Hatte nicht Jesus selbst ihnen den Auftrag gegeben, Zeugen für ihn zu sein und versprochen, mit ihnen zu sein bis an der Welt Ende und durch seinen Geist in ihnen wirksam zu sein? Musste man nicht ihn, der sein Leben her gab, um vor dem ewigen Verderben zu retten, mehr lieben und ihm mehr gehorchen? Jesus selbst sagte einmal: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle (Matthäus 10, 28). Dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen, ist auch in unserer Zeit von großer Wichtigkeit, weil es eine Zeit ist, die Gott und seine Autorität und seine Gebote immer weniger achtet und befolgt, in der dagegen Dinge verlangt werden, die eindeutig gegen Gottes Gebot und Wort stehen, die falsch sind, und in der jeder nach seiner „Fasson“ selig werden soll, wo es doch nur in Jesus Heil gibt. Knicken wir ein oder halten wir uns an das, was Gott sagt und will, aus Liebe zu IHM, weil Gott Gott ist, weil es darum geht, mehr auf ihn als auf Menschen zu hören? Er selbst macht uns tüchtig dazu (vgl. Hebräer 13, 21). Martin Luther fängt jede Erklärung zu den 10 Geboten im kleinen Katechismus mit dem Satz an: Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir...dieses tun und jenes lassen sollen. Und er wusste oder lehrte es nicht nur, sondern lebte auch danach. In wichtigen Momenten seines Lebens war Luther ein standhafter Bekenntnismann, z.B. vor dem Kaiser in Worms, als er seine Schriften nicht widerrief, weil sein Gewissen in Gottes Wort gefangen war. Er fürchtete Gott mehr als die Menschen, er gehorchte Gott mehr als den Menschen. Nun, Petrus war zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig mit der Menschenfurcht. Etwas später wird er von Paulus gerügt, weil er um der Juden willen die Heidenchristen in Antiochia mied, obwohl er wusste, dass Gott einiges neu geordnet hatte (nachzulesen in Galater 2 und der Apostelgeschichte). Auch wir lernen immer noch. Deshalb lasst uns mit dem Pfingstlied bitten: Gib uns der Apostel hohen, ungebeugten Zeugenmut, aller Welt trotz Spott und Drohen zu verkünden Christi Blut. Lass die Wahrheit uns bekennen, die uns froh und frei gemacht; gib, dass wir's nicht lassen können, habe du die Übermacht.

Ihr Falk Schubert