Erste und Letzte

Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und Erste, die werden die Letzten sein.

Lukas 13, 30

Ich stehe im Supermarkt in einer langen Schlange und wieder einmal ist nur eine, der Kassen besetzt. Dann wird doch die zweite Kasse geöffnet und die Letzten in der Reihe sind mit einem mal die Ersten. Kennt ihr das? So schnell kann es gehen, dass Letzte Erste sind. Manche unter euch werden sich noch an die „Wende“ erinnern. In dieser Zeit wurde es sehr deutlich, dass mit einem Schlag Erste Letzte und Letzte Erste wurden. Dazu nur ein Beispiel: Mit Rainer Eppelmann wurde ein Pfarrer Verteidigungsminister. Vorher eine undenkbare Geschichte, dass ein Pfarrer und Bürgerrechtler eines der höchsten Ämter in der DDR ausfüllen würde, fast ein Witz der Geschichte. In unserem Bibeltext geht es allerdings nicht wirklich lustig zu. Jesus redet davon, dass die zuerst berufenen Juden in der Gefahr stehen, das Klassenziel nicht zu erreichen. Der Grund: Sie lehnen Jesus als ihren Retter ab und vertrauen lieber auf ihre eigene religiöse Leistung. Jesus deutet hier unmissverständlich an, dass die Heiden einmal vor ihnen das Heil bei Gott erlangen werden. Selbst nach Pfingsten wollten es Petrus und die anderen Apostel auch nicht glauben, dass die Heiden das Heil erlangen könnten. Was können wir daraus lernen?

Es gibt eine aus dem Geist und dem Wort Gottes gespeiste Heilsgewissheit. Es gibt aber auch eine falsche und trügerische Sicherheit, die denkt: „Ich tue Recht und scheue niemanden. Ich bin doch ein guter Mensch und werde damit schon in den Himmel kommen.“ In Bezug auf unsere Erlösung ist Selbstvertrauen kein guter Ratgeber. So lange ich auf mein Gutsein vertraue, bin ich auf dem „Holzweg“ unterwegs. Niemand ist gut als Gott allein, sagt Jesus. Wir brauchen die lebendige Beziehung zu Jesus Christus, als den, der uns alle Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wir brauchen ihn in jeder Lebenslage, dass wir alle unsere Sorgen und Schwachheiten auf ihn werfen und immer besser lernen, ihm allein zu vertrauen. Er will unser ERSTER im Leben sein und bleiben. Wenn wir ganz an ihm hängen, wird er uns durchtragen und durchbringen, bis an das Ziel unseres Lebens, die ewige Seligkeit bei Gott. Jesus allein ist unsere Sicherheit im Leben, wie im Sterben. Er kann aus den Letzten Erste machen, weil er der ERSTE in allem geworden ist.

Ihr Lutz Heidrich