Gedanken zu den Monatssprüchen Juni und Juli

Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.

Sprüche 16, 24

Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.

Jakobus 1, 19

Eine Erinnerung und ein Ansporn. In der Tat können Worte eine sehr tiefgreifende Wirkung entfalten. Wir denken dabei an berühmte Reden aus der Geschichte: Churchills legendäre Rede von „Blut, Schweiß und Tränen“, die er im Mai 1940 vor dem britischen Unterhaus gehalten hat. Oder die Rede Martin Luther Kings „i have a dream“ (Ich habe einen Traum), die er vor 250.000 Menschen in Washington DC hielt. Oder Joseph Goebbels Sportpalastrede mit dem diabolischen Ausruf: „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Es waren „nur“ Worte und doch sind sie bis heute nicht vergessen.

So ist es auch mit manchen Worten, die wir vielleicht unbedacht daher sagen oder von anderen hören. Sie können heilsame und gute, aber auch zerstörerische, ja krankmachende Wirkung haben. Es ist gut, sich diese Tatsache immer wieder einmal vor Augen zu halten, sozusagen als Erinnerung und Ansporn. Denn jeder von uns hat Aussprüche anderer Menschen noch im Gedächtnis, die oft vor vielen Jahren gesagt wurden und bis heute nachwirken. Manche von ihnen wirken wie eine offene Wunde. Worte können wie ein schleichendes Gift ganze Familien oder auch Gemeinden schwer schädigen.

Petrus sagt zu Jesus: „…du hast Worte des ewigen Lebens…“. Paulus spricht: „…ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben…“ Und von Jesus selbst wird gesagt: „…das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns…“. In der Offenbarung des Johannes können wir über ihn lesen: „…und sein Name ist: Das Wort Gottes.“ Luther hat geschrieben: „Das Wort sie sollen lassen stahn.“

Das Christentum ist eine „Wortreligion“. Das heißt, sie entfaltet ihre Wirksamkeit durch das von Gott gesprochene Wort. Jesus spricht: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ Auch das zur Erinnerung und zum Ansporn: Wir haben mit der Bibel und dem gepredigten Wort Gottes eine wirksame Hilfe zum Leben und zur Heilung, ja zum ewigen Leben. Das aufmerksame Lesen der Bibel und „das Gehen unter Gottes Wort“, bringt Heilung und verändert unser Herz zum Guten. Dadurch wird auch unser Reden nach und nach verändert. „Denn womit das Herz angefüllt ist, das kommt schließlich irgendwann auch aus unserem Mund heraus.“ (Matthäus 12, 34)

Zum Schluss drei Fragen, die für uns eine einfache praktische Hilfe sein sollen:
1. Ist es wirklich wahr, was ich weiter sagen möchte?
2. Ist es etwas Gutes, was ich da erzählen will?
3. Ist es notwendig und hilfreich?
Ich glaube, dass es uns allen gut tut, wenn wir uns immer wieder einmal daran erinnern lassen, welche Wirkung Worte haben können, im Guten, wie im Bösen.

Ihr Lutz Heidrich