Ein Leben lang!

Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.

Hohelied 8, 6

Das Hohelied - eigentlich „Lied der Lieder“ - behandelt Salomos Liebe zu seiner ersten Frau Sulamith. Dieses Buch beschreibt die Schönheit und den Reiz der Beziehung zwischen Mann und Frau in der Ehe. Diese von Gott gestiftete Einrichtung wurde in der Geschichte der Menschheit oft in den schönsten Farben besungen, aber leider auch auf verschiedenste Weise angegriffen oder durch Fehlverhalten in ein schlechtes Licht gerückt. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist eine wichtige Grundlage der Schöpfungsordnung. Im Hohelied wird das Liebesglück auf wunderbare Weise beschrieben und es ist eine Freude das zu lesen.

„Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz.“ Deine Liebe soll nur mir und keiner Anderen gehören, nur wir zwei in innigster Gemeinschaft.

Wenn wir uns allerdings das weitere Leben Salomos anschauen, so zeichnet die Bibel ein sehr ernüchterndes Bild. König Salomo verknüpft Ehe mit Politik und verschwägert sich mit allen möglichen Herrschern seiner Zeit. Das führt zu einer echten Entstellung der Ehe und letzten Endes in die Katastrophe. Sein Reich beginnt zu zerfallen. Und wie mag es erst seiner ersten Liebe ergangen sein, die all das mit erleben musste. (Von 700 Hauptfrauen und 300 Nebenfrauen wird da berichtet.)

Im Hebräerbrief 13,4 lesen wir:

Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten.

Hebräer 13, 4

Auch Jesus greift dieses Thema auf und was er darüber sagt, macht selbst seine Jünger fassungslos:

Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe. Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist's nicht gut zu heiraten.

Matthäus 19, 9​-​10

Wenn das mit der Ehe so ernst ist, dann wollen wir das nicht. Sie sehen nur die Verantwortung und blenden alle anderen Aspekte aus. Doch Jesus macht im Weiteren klar, dass es trotz verschiedener Ausnahmen völlig normal sein soll, dass Mann und Frau eine Ehe eingehen und ein Leben lang zusammen bleiben. Wir dürfen bei all dem nicht vergessen, wie schön die innige Liebe zwischen Mann und Frau sein kann und welchen Reichtum sie uns eröffnet.

Zwei unvollkommene Menschen helfen und ergänzen sich, um dem Leben gemeinsam zu begegnen. Es ist wunderschön, jemanden an seiner Seite zu wissen, auf den man sich verlassen kann.

Ich weiß, heute sind wir so „frei“, dass es ganz offiziell verschiedenste Modelle des Zusammenlebens gibt.

Stichwort: „Ehe für alle.“ Ich kenne alle möglichen Erklärungsversuche, die eine oder andere Art des Zusammenlebens zu rechtfertigen. Doch war es in der Vergangenheit durchweg so, wenn Menschen Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und Glück durch das Brechen biblischer Gebote und göttlicher Ordnungen versprochen wurde, dann hat das nie ein gutes Ende genommen. Die Probleme wurden nie kleiner oder gar beseitigt. Der Mensch erntete aber dabei die Früchte des Unsegens.

Salomo dachte scheinbar auch, er sei so frei. Schon im 5. Mose 17 finden wir das Gesetz für die zukünftigen Könige Israels. Dort ist im Vers 17 zu lesen:

Er (der König) soll auch nicht viele Frauen nehmen, dass sein Herz nicht abgewandt werde…

5. Mose 17, 17

Ich bleibe dabei, auch nach 40 Jahren Ehe mit meiner lieben Frau: Es ist ein großes Glück, einen Partner für das ganze Leben finden zu dürfen, um dann gemeinsam alt zu werden.

Ich kann nur alle beglückwünschen, die das von einem lieben Menschen hören konnten:

Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz. Ich will nur dir gehören und immer zu dir stehen, ein Leben lang!

Ihr Lutz Heidrich