Prüft alles und behaltet das Gute!

Prüft alles und behaltet das Gute!

1. Thessalonicher 5, 21

Stellt euch einen Feldarbeiter vor. Beim Umgraben holt er eine Menge Steine aus dem Acker. Er legt sie beiseite, damit sie bei der Bewirtschaftung des Bodens nicht mehr stören. Da merkt er: „Dieser Stein ist anders. Schwerer bei seiner Größe.“ Er putzt ihn vorsichtig ab, da sieht er etwas glänzen: Er hat einen Schatz gefunden! So ähnlich sagt es Jesus in einem Gleichnis: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.“ (Matthäus 13, 44​-​46) Manchmal macht es Mühe, das Gute zu finden. Und es kostet Einsatz, das Gute zu behalten. Doch auf beides lässt sich der Feldarbeiter ein – und wird überreich beschenkt. So ist es oft mit dem Guten: Es braucht meine Entscheidung, es wirklich zu suchen, zu finden und zu behalten. Vor dieser Entscheidung stand Uwe Holmer, der bekannte Pastor, bei dem Honecker wohnte. Als er im Januar 1990 gefragt wurde, ob die Lobetaler Anstalten Platz hätten, die Honeckers aufzunehmen, sagten viele Mitarbeiter: „Das können wir nicht tun. Wir sind ein Ort von ganz schwachen Leuten. Geistig Behinderte, Epilepsiekranke… Wenn Honeckers zu uns kommen, dann gibt das Unruhe im Dorf…“ Pastor Holmer antwortete: „Wir beten jeden Sonntag in der vollbesetzten Kirche: ‚Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.‘ Sollte es vielleicht so sein, dass wir einmal ein Zeichen setzen in unserem Volk: Wir sind zur Vergebung bereit?!“ Rückblickend sagt er: „Mir war das wichtig, dass es in unserem Volk nun nach der Wende, nach dem Fall der Mauer nicht zu Hass und Bitterkeit und Wut und Aufruhr kommt, denn das wusste ich, dann gibt es kein gutes Ende. … Denn alles Gute kann nur im Frieden geschehen.“ Diese Worte sind prophetisch. Durch die Bibel zeigt hier Gottes Geist in einer konkreten Situation, was konkret zu tun ist: „Alles Gute kann nur im Frieden geschehen.“ Kostbare Worte, die zugleich über die damalige Situation hinausweisen. Natürlich, diese Worte umzusetzen, kostete damals Einsatz. Und auch heute ist das schon im Familienkreis, unter Nachbarn oder Kollegen nicht einfach. Aber es ist der Weg, den uns Jesus zeigt.

„Prüft alles“ – Paulus ermuntert die Thessalonicher, die schnell und laut aufgestellten Behauptungen zu prüfen. Aber was sich bewährt, das behaltet und daran haltet Euch. Maßstab dafür gibt uns die Bibel.

Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis verhüllet. Wo nicht deines Geistes Hand uns mit hellem Licht erfüllet. Gutes denken, tun und dichten musst du selbst in uns verrichten. AMEN. (Tobias Clausnitzer)

Gottes Segen für das Jahr 2025 und dass Sie viel Gutes finden wünscht Ihnen

Pfarrer Jörg Grundmann